Die SEC wirft Binance und Zhao in der am Montag bei einem Bundesgericht in Washington eingereichten Zivilklage in 13 Punkten Verstösse gegen das US-Finanzmarktrecht vor.
Plattformen nicht ordnungsgemäss angemeldet
So seien die Plattformen Binance.com und Binance.us nicht ordnungsgemäss angemeldet worden. Ausserdem hätten Binance und Zhao erklärt, dass US-Kunden Binance.com nicht nutzen dürften; «hinter den Kulissen» habe Zhao Binance aber angewiesen, wichtigen US-Kunden heimlich den Handel von Kryptowährungen auf dieser Plattform zu erlauben, erklärte die SEC. Binance.us wiederum sei nicht wie öffentlich erklärt unabhängig, sondern werde von Zhao und Binance «heimlich kontrolliert».
«Handelsvolumen künstlich aufgeblasen»
Zhao und Binance wird auch vorgeworfen, Investoren mit Blick auf Risikokontrolle und Handelsvolumen in die Irre geführt zu haben. Ausserdem seien Kundenanlagen verschoben worden, unter anderem zu dem von Zhao kontrollierten Unternehmen Sigma Chain, das durch «manipulativen Handel das Handelsvolumen der Plattform künstlich aufgeblasen» habe. SEC-Chef Gary Gensler sprach von einem «weiten Netz der Täuschung, der Interessenskonflikte, des Mangels an Offenlegung und der kalkulierten Umgehung des Gesetzes».
Die Bekanntgabe der Klage sorgte für einen Wertverlust von Kryptowährungen. So gab der Bitcoin um knapp zwei Prozent nach, der Binance Coin verlor mehr als fünf Prozent an Wert.
Zhao erklärte, das Team von Binance stelle sicher, dass die «Systeme stabil» seien, einschliesslich mit Blick auf mögliche Abhebungen. Zu der Klage werde das Unternehmen sich äussern, sobald diese vorliege.
Grösste Kryptoplattform der Welt
Erst im März hatte die Finanzmarkt-Aufsichtsbehörde CFTC Binance verklagt. Auch die CFTC wirft dem Digitalwährungsmarktplatz vor, gegen US-Finanzmarktregeln verstossen zu haben.
Binance ist die grösste Handelsplattform für Kyptowährungen der Welt. Der Sektor hat in den vergangenen Monaten mehrere Erschütterungen erlebt. So ging im November die von Sam Bankman-Fried gegründete Kryptowährungsplattform FTX Pleite. Bankman-Fried wurde in der Folge auf den Bahamas festgenommen und an die USA ausgeliefert, wo er unter anderem wegen Betrugs anklagt ist.
(AFP)