Weg von Pandemie in Endemie?
Diese fünf Omikron-Fakten machen Hoffnung

Forscher aus aller Welt brüten über dem neuen, hochansteckenden Omikron-Virus. Und kommen zum Schluss, dass Omikron auch sein Gutes hat.
Publiziert: 01.01.2022 um 10:23 Uhr
|
Aktualisiert: 01.01.2022 um 12:32 Uhr

Die hochansteckende Omikron-Variante breitet sich auch in der Schweiz schnell aus. Virologen rechnen mit einem starken Anstieg der Infektionen im Januar. Das berichtet unter anderem auch die «Bild-Zeitung». Die höhere Ansteckungsrate bei Omikron könne zu einer massiven Belastung des Gesundheitssystems führen, so die Chefberaterin der UK Health Security Agency, Susan Hopkins. Und der Berliner Virologe Christian Drosten sagt im Deutschlandfunk: «Wir haben zu viele ungeimpfte Leute in Deutschland, gerade über 60, und die sind jetzt natürlich richtig in Gefahr, also für die wird es jetzt richtig gefährlich.»

Aussagen wie diese gelten auch für die Schweiz. Viele ist im Zusammenhang mit Omikron noch mit Unsicherheiten behaftet. Klar scheint einzig: Die Ansteckungen und Hospitalisierungen werden weiter zunehmen.

Und doch – und das sind gute Nachrichten – Omikron könnte die Corona-Situation entschärfen. Das hat fünf Gründe:

Impfen, impfen, impfen: Das beste Rezept gegen Corona.
Foto: keystone-sda.ch
1/5

1. Mildere Verläufe bei Corona-Mutante

Omikron ist zwar deutlich ansteckender als andere Corona-Varianten, führt aber oft zu deutlich milderen Krankheitsverläufen. Dies hat einiges mit dem Training unseres Immunsystems zu tun – und mit den Impfungen. Die hochansteckende Mutation verläuft aber möglicherweise auch deshalb mild, weil diese Virusvariante schwerer in Lungenzellen vorzudringen vermag und deshalb eher leichtere Verläufe auslöst. Diesen Schluss legt eine britische Studie auf der Basis von Laborforschungen nahe. Ob die Resultate aufs reale Leben übertragbar sind, sei noch unklar, so die Autoren. Es sieht aber so aus.

2. Weniger Intensivstationen aufgrund Omikron am Anschlag

In Grossbritannien, wo die Omikron-Variante dominiert, steigt speziell die Belastung der Intensivstationen in den Spitälern nur langsam. Britischen Daten zufolge beträgt das statistische Risiko im Krankenhaus behandelt werden zu müssen ein Drittel des der Delta-Variante, heisst es bei der britischen Health Security Agency. Die Rede ist von «ermutigenden Zeichen».

Es kommen zwar mehr Patienten mit Omikron ins Spital, sie haben aber mildere Verläufe und brauchen kaum noch künstliche Beatmungen, twitterte der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (58, SPD).

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Wegen Omikron sei Corona «nicht mehr die gleiche Krankheit» wie noch vor einem Jahr, heisst es zudem von führenden Medizinern.

3. Delta wird durch Omikron verdrängt

Dank Omikron könnte die gefährlichere Delta-Variante den Rückzug antreten, zitiert die «Bild» den südafrikanischen Virologen Alex Sigal. Womöglich könnte man mit Omikron sogar besser umgehen, es werde uns womöglich «weniger belasten als die vorherigen Varianten», so Sigal.

4. Weniger Todesfälle aufgrund der Mutation

Südafrikanische Forscher haben die Spital-Einweisungen im Epizentrum der Omikron-Variante untersucht. Ihr Befund: Die Mortalität bei Omikron ist deutlich kleiner. Vor der Omikron-Variante verstarben 21 Prozent der schweren Fälle, aktuell sind es nur noch 4,5 Prozent.

5. Endemie statt Pandemie

Virologen gehen davon aus, dass Omikron die Pandemie beenden und uns in eine Endemie führen könnte. Laut dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, könnte das bedeuten, dass Omikron wie die Grippe saisonal für Infektionswellen sorgt. Das Immunsystem wird dann nicht mehr mit einem neuartigen Erreger konfrontiert, sondern ist durch frühere Infektion oder durch Impfung gewappnet, sagt er der Deutschen Presse-Agentur. Wieler spricht von Grundimmunität, die aufgebaut werden müsse.

Das heisst konkret: Corona wäre zwar nicht weg, aber keine Gefahr mehr für das Gesundheitswesen.

Das BAG in der Schweiz schlägt bereits eine Verkürzung der Quarantänezeit vor. Die Quarantänedauer für Personen, die mit einer infizierten Person engen Kontakt hatten, soll von zehn auf sieben Tage verkürzt werden. Das Bundesamt will mit dieser Massnahme eine Abflachung der epidemiologischen Kurve erreichen. Einige Kantone haben bereits reagiert.

Das BAG rät weiterhin dringend zur Auffrischungsimpfung, falls die letzte Impfung zur Grundimmunisierung mehr als vier Monate zurückliegt. (pbe)

Pfizer-Chefin Sabine Bruckner über den Kinderimpfstoff
1:41
Nächste Woche gehts los:Pfizer-Chefin Sabine Bruckner über den Kinderimpfstoff


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.