Wegen LGBTQ-Regenbogenfarben
Malaysia beschlagnahmt Pride-Swatch-Uhren

Malaysia beschlagnahmt angeblich politisch nicht korrekte Swatch-Uhren in Regenbogenfarben. Der Schweizer-Konzernchef Hayek kontert schelmisch. Dann bitte auch gleich natürliche Regenbögen am Himmel einziehen, verlangt er von den malaysischen Behörden.
Publiziert: 24.05.2023 um 04:12 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2023 um 12:49 Uhr

Die malaysischen Behörden haben Razzien in Läden des Schweizer Uhrenherstellers Swatch durchgeführt. Dabei wurden Uhren der Pride Collection beschlagnahmt, die mit den Regenbogenfarben der LGBTQ-Bewegung versehen sind. LGBTQ steht für lesbisch, schwul (auf Englisch «gay»), bisexuell, trans und queer – in Malaysia alles strikte tabu.

Die Beschlagnahmungen fanden am 13. und 14. Mai in elf Swatch-Filialen statt, wie das Onlineportal Malaymail berichtet. Mehrere Geschäfte, die Swatch-Uhren verkaufen, erhielten Warnungen.

Hayek stichelt gegen Malaysias Behörden

Swatch-Konzernchef Nick Hayek (68) sagte, die Marke stelle seit jeher farbenfrohe Zeitmesser her, die Vielfalt repräsentieren und Menschen aller Gesellschaftsschichten feiern.

Bei Razzien haben die malaysischen Behörden unlängst solche Swatch-Pride-Uhren beschlagnahmt. Sie verstossen offenbar gegen die Moral im Land.
Foto: Facebook @swatch
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«Swatch ist stolz darauf, die Leinwand am Handgelenk für alle Menschen weltweit und für viele Künstler zu sein, die mit uns zusammenarbeiten», wird Hayek vom malaysischen Lifestyleportal Options zitiert, das zuerst über die Aktion der malaysischen Behörde berichtete.

«Swatch propagiert immer eine positive Botschaft der Lebensfreude», so Hayek. «Das hat nichts mit Politik zu tun. Wir fragen uns, wie die Regulierungs- und Durchsetzungsabteilung des Innenministeriums die vielen schönen natürlichen Regenbögen konfiszieren will, die tausendmal im Jahr am Himmel Malaysias auftauchen.»

Swatch kündigt Rechtsweg an

Die LGBTQ-Bewegung und entsprechende Werte sind im mehrheitlich muslimischen Malaysia unter scharfen Strafen verboten. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigte der Bieler Uhrenkonzern die Vorfälle. Die Swatch Group will die beschlagnahmte Ware auf dem Rechtsweg zurückzufordern. (kes)

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