Der deutsche Fitness-Weltmarktführer McFit drängt in die Schweiz. Mit seiner Tochter-Kette John Reed will er die hiesige Branche aufmischen. Wie BLICK erfahren hat, steht Zürich im Fokus. Hier eröffnet im dritten Quartal 2017 ein erster Standort.
John Reed steht für eine Revolution im Markt. Die Kette kombiniert Fitness- und Musik-Klub. Die Beats kommen nicht leise aus den Kopfhörern der Kunden, sondern dröhnen aus Boxen durch das ganze Studio. Regelmässig legen DJs live auf. Musik ist mindestens so wichtig wie Muckis!
«Komplett neues Konzept»
Auch optisch erinnert in den Centern ausser den Geräten fast nichts an eine normale Muskelbude. Stattdessen: Graffitis, Buddha-Statuen, Kronleuchter und Ledersessel.
Kein Wunder, ist John Reed bisher in der Party-Metropole Berlin am prominentesten vertreten. Neben den drei Filialen in der deutschen Hauptstadt gibt es Ableger noch in sechs anderen Städten, darunter Venedig und Budapest. Fünf weitere, Zürich eingerechnet, sollen 2017 folgen.
John Reed hat es auf die Jungen abgesehen: «Es ist ein komplett neues Konzept im unteren Preissegment. Darum könnte die Marke für musikbegeisterte Kunden interessant sein, die vorher noch nie in einem Fitness-Center waren», sagt Branchen-Experte Paul Eigenmann (69). «Gut möglich aber, dass John Reed auch grossen Ketten wie Basefit oder Activ-Fitness ein paar Junge abluchst.»
«Hohes Qualitätsbewusstsein»
Beim Verband IG Fitness Schweiz, der die Grossen der Branche vertritt, gibt man sich gelassen. Geschäftsführer Reto Dietschi (50): «Wir sind gespannt, ob John Reed mit den Gegebenheiten hier zurechtkommen wird. Die Schweizer haben ein sehr hohes Qualitätsbewusstsein.»
Inklusive all seiner Tochter-Firmen hat McFit, der Mutterkonzern von John Reed, 1,4 Millionen Kunden. Mit dem McFit, der bis 2011 im Zürcher HB eingemietet war, hat der Konzern nichts zu tun.