Weltweit gibt es schon 2158 Milliardäre
Tech-Barone überholen Finanz-Adel

Bis vor kurzem war die exklusive Welt der Superreichen vor allem Europäern und Amerikanern vorbehalten. Doch eine neue Studie zeigt: Die Chinesen holen auf – mit Wahnsinnstempo.
Publiziert: 26.10.2018 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2020 um 22:03 Uhr
Insgesamt 8900 Milliarden Dollar schwer sind die Milliardäre dieser Welt zusammen. Je nach Schätzung gehören 112 bis 150 Milliarden davon Jeff Bezos (54), dem Gründer von Amazon und reichster Mann der Welt. Bezos hat Anfang 2018 Microsoft-Gründer Bill Gates an der Spitze abgelöst.
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Patrik Berger und Christian Kolbe

Wer hat, dem wird gegeben. Die Superreichen dieser Welt sind 2017 im Schnitt 19 Prozent reicher geworden. In konkreten, für Normalverdiener schwindelerregenden Zahlen: Das Vermögen aller Milliardäre ist auf 8900 Milliarden US-Dollar angestiegen. Das ist das grösste jemals verzeichnete Plus in einem Jahr, wie aus dem «Billionaires Report 2018» hervorgeht, den die UBS und der Wirtschaftsprüfer PwC am Freitag veröffentlichten.

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Exakt 2158 Menschen teilen sich dieses Vermögen. Das sind 179 mehr als letztes Jahr. Der reichste unter ihnen: Amazon-Gründer Jeff Bezos (54), der Anfang 2018 Bill Gates als reichsten Mann der Welt abgelöst hat. Bezos kommt je nach Schätzung auf 112 bis 150 Milliarden Dollar.

In der Schweiz das alte Geld, in China das neue

36 Schweizer Bürger gehören zum erlauchten Kreis der US-Dollar-Milliardäre. Erweitert man diesen Kreis auf alle in der Schweiz lebenden Personen, wie es die Zeitschrift «Bilanz» in ihrer Rangliste tut, dann leben hier sogar 138 Milliardäre oder Familien mit Milliarden-Vermögen. An der Spitze die Gebrüder Kamprad, die ihr Vermögen von ihrem Vater und Ikea-Gründer Ingvar Kamprad geerbt haben.

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In der Schweiz lebt das alte Geld, in China das neue: Im Reich der Mitte wohnen nämlich 373 Milliardäre. Das sind 55 mehr als 2016. Zehn Jahre zuvor waren es erst 16 Superreiche. Die reichen Chinesen haben zusammen ein Vermögen von 1120 Milliarden Dollar – und dieses ist allein im letzten Jahr um 39 Prozent angestiegen!

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Fast jeder fünfte Milliardär der Welt kommt nun aus Gross-China, also aus China, Taiwan oder Hongkong. Beeindruckend: 97 Prozent von ihnen sind Selfmade-Milliardäre, das heisst sie haben das Geld nicht geerbt, sondern in kurzer Zeit selber erwirtschaftet. Die meisten sind im Technologiesektor oder im Einzelhandel tätig.

Und noch etwas zeichnet sie aus: «Asiatische Milliardäre sind jung und unermüdlich. Sie bauen ständig ihre Unternehmen um, entwickeln neue Geschäftsmodelle und expandieren rasch in neue Geschäftsfelder», sagt Ravi Raju, der bei der UBS asiatische Superreiche betreut. In China kommen pro Woche zwei neue Milliardäre dazu.

«China ist das führende Land für Unternehmer», sagt Marcel Widrig von PwC. Die nächste Generation der Milliardäre stehe bereits in den Startlöchern. «Sie haben eine erstklassige Universitätsbildung und ein globales Netzwerk», sagt er. Milliardäre würden nachhaltig investieren. «Viele der jungen Superreichen wollen sogar die Welt verändern.» So wie einige ihrer amerikanischen Vorbilder.

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