Wird das Mega-Projekt in Isleten UR gekippt?
Linke wollen Notbremse für Sawiris' Yachthafen am Urnersee

Ein Hotel mit 50 Zimmern und 30 Hotelappartements sowie 70 Wohnungen und sieben Bungalows will Samih Sawiris in Isleten UR bauen. Sein Marina-Projekt stösst auf immer mehr Kritik – jetzt gehen die Gegner in die Offensive.
Publiziert: 10.05.2024 um 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2024 um 10:21 Uhr

Der ägyptische Investor Samih Sawiris (67) will sein Tourismusdorf samt Hafen, Ferienwohnungen und Hotel auf dem historischen Industriegebiet Isleten der Gemeinde Seedorf UR bauen. «Seit 14 Jahren träume ich schon von diesem Projekt», sagte Sawiris bei der Präsentation im Jahr 2022. Doch seither gab es viel Kritik aus der Bevölkerung. Der Investor hat deshalb sein Marina-Projekt erst kürzlich um 30 Prozent verkleinert.

Der Plan ist klar: Sawiris will die Bevölkerung mit einem grösseren, öffentlich zugänglichen Seeufer für sich gewinnen. Doch stattdessen wurde das Projekt zum immer grösseren Politikum.

Jetzt haben sich mehrere Natur- und Landschaftsschutzorganisationen sowie die Grünen Uri und SP Uri gegen das Marina-Projekt ausgesprochen. Sie forderten, dass die Zukunft der Isleten neu gedacht wird, wie die IG Isleten mitteilte.

So soll der Yachthafen in Isleten GR dereinst aussehen.
Foto: isenag.ch
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Öffentliche Diskussion gefordert

Um eine Lösung zwischen Landschaftsschutz und erhaltenswerter Industriekultur zu finden, müsse der aktuelle Plan gestoppt werden, hiess es in einer Medienmitteilung der Interessengemeinschaft (IG) Isleten vom Donnerstagabend. Nachdem die vorhanden Grundlagen offengelegt seien, brauche es eine öffentliche Diskussion über die Zukunft des ehemaligen Industrieareals.

Hinter den Aufruf stellten sich unter anderem die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, die Fondation Franz Weber, der Innerschweizer Heimatschutz sowie Pro Natura Uri.

Argumentiert wird mit der Geschichte

Die Isleten sei ein wichtiger Zeuge von 400 Jahren Industriegeschichte des Kantons Uri und der Schweiz, schrieb die IG. Durch das geplante Projekt seien die Produktions-, Lager- und Verwaltungsgebäude stark gefährdet. Zudem sei der Vierwaldstättersee im Bundesinventar der schützenswerten Landschaften und Naturdenkmäler erwähnt. Die Isleten gehöre zu den prägenden Elementen der Gegend, hiess es weiter.

Die Grünen Uri hatten zum Schutz der Isleten bereits eine Volksinitiative formuliert. Über die Gültigkeit der Initiative «Isleten für alle» wird die Regierung im August 2024 befinden. Zu einer kantonalen Abstimmung könnte es voraussichtlich im November kommen. (nim/SDA)

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