Wirtschaft
US-Pizza-Kette Domino's beisst sich an Italien die Zähne aus

Der US-amerikanischen Pizza-Kette Domino's ist im Mutterland des Kultgerichts kein langes Überleben gewährt gewesen. Der Konzern hat Italien verlassen und die letzte von 29 Filialen nach sieben Jahren geschlossen, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Publiziert: 10.08.2022 um 06:33 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2022 um 09:05 Uhr

Ursprünglich hatten die Amerikaner grosse Pläne und wollten 880 Lokale eröffnen. Dafür wurden auch hohe Kredite aufgenommen. Doch die Italiener zogen ihre eigene Version der Pizza jener aus den USA vor.

Die Kette kam 2015 durch eine Franchisevereinbarung mit ePizza SpA nach Italien. Sie wollte einen landesweiten Lieferservice bieten und sich dabei von italienischen Angeboten abheben – mit für Italien ungewöhnlichen, aber in den USA beliebten Pizza-Toppings, wie etwa unter Pizza-Gourmets heiss umstrittene Ananas.

In der Pandemie geriet die Kette in Zahlungsverzug und begab sich unter einen Schutzschirm vor Gläubigern. Traditionelle Pizzabäcker hatten ihre Lieferungen ausgeweite, Pizzerien gingen Verträge mit Drittanbietern wie Deliveroo Plc, Just Eat Takeaway.com NV oder Glovo ein, um ihre Margheritas, Diavolas, Sicilianas und Co. zu den Kunden nach Hause zu bringen.

US-amerikanische Pizzen sind in Italien offenbar nicht beliebt: Domino's schloss seine dortigen Filialen. (Archivbild)
Foto: Gene J. Puskar

«Wir führen das Problem auf den deutlich gestiegenen Wettbewerb auf dem Lebensmittelliefermarkt zurück», teilte das Unternehmen 2021 laut Bloomberg Investoren mit. Laut den letzten geprüften Jahresberichten hatte das Unternehmen Ende 2020 Schulden in Höhe von 10,6 Millionen Euro.

Dennoch kam es für einige italienische Kunden überraschend, dass sich der US-Pizza-Macher in Italien die Zähne ausbiss. Auf den italienischen Social-Media-Kanälen wandten sie sich an die Kette und fragten, warum ihre Anrufe und Bestellungen nicht durchgingen oder warum ihr lokales Geschäft nicht mehr öffne.

Domino's ist börsennotiert, wurde in den 1960er-Jahren gegründet und betreibt nach eigenen Angaben weltweit rund 17'000 Filialen in über 90 Ländern.

(SDA)

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