Interviews zur Zukunft der Banken
«Boni locken die Falschen an!»

Zu hohe Boni. Zu lasche Verwaltungsräte. Verspieltes Vertrauen. Der einstige Finanz-Glanz der Schweiz bröckelt – Risse in der Fassade des Finanzplatzes werden sichtbar. Was lernen wir aus dem Ende der Credit Suisse – und wo liegt die Zukunft der Schweizer Banken?
Publiziert: 06.07.2023 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2023 um 15:59 Uhr
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Das spektakuläre Ende der Schweizer Grossbank Credit Suisse markiert einen Wandel, der schon lange begonnen hat: Die Welt der Banken hat in den letzten Jahren viel von ihrem einstigen Glanz verloren. Banker wenden sich von der Branche ab, die Kunden protestieren mit den Füssen, die Aktionäre verkaufen ihre Aktien, das Vertrauen schwindet.

Hat die Banken-Welt in ihrer bisherigen Form eine Zukunft? Was muss sich zwingend in der Branche ändern? Wo liegen hier Chancen, wo Risiken? Diesen Fragen geht «Durchblick» in dieser Podcast-Folge nach.

BLICK Wirtschaftsredaktor Christian Kolbe hat hierfür mit Forschern, Branchen-Kennern und -Kritikern gesprochen.

«Boni locken die Falschen an»

Eine langjährige Kritikerin der bisherigen Boni-Kultur ist Ökonomin Margit Osterloh. «Es wird immer gesagt, man müsse hohe Boni haben, damit man die leistungsfähigen Leute kriegt. Wenn ich mir die CS angucke, dann kann ich da eigentlich nur darüber lachen. Das waren ja wohl offensichtlich nicht die Leistungsfähigsten!» Sie ist überzeugt, dass die gelebte Boni-Kultur genau die falschen Manager anzieht.

Zur Gefahr, dass der Staat auch bei der UBS in ein paar Jahren Feuerwehr spielen muss, sagt Wirtschaftshistoriker Tobias Straumman: «Das ist sehr gut möglich, wir befinden uns ja in einer latenten Finanzkrise, die nicht ausgebrochen ist, doch es lottert überall.»

Das Banken-Beben rund um das Ende der Credit Suisse wirft viele Fragen auf – darunter auch, was sich in der Banken-Welt grundsätzlich ändern muss.
Foto: KEYSTONE

Tipps für die neue UBS-Führung

Zu Wort kommen im Podcast zudem die Chefin der bodenständigen Hypi-Bank Lenzburg, Marianne Wildi, sowie der Banking- und Finance-Professor Andreas Dietrich. Dieser erklärt, ob und wo durch den neuen Banken-Koloss UBS der Wettbewerb bedroht sein könnte und warum der Finanzplatz global an Bedeutung verliert. Wildi wiederum gibt UBS-Boss Sergio Ermotti Tipps, wie es mit der Integration der CS klappen und was die Grossen von den Kleinen lernen könnten.

Das Bankenbeben im Frühling hat die Schweiz erschüttert, der Untergang der Credit Suisse hallt bis heute auf dem Finanzplatz nach. Und lässt sich in der neusten Folge von «Durchblick» nachhören.

Interviews: Christian Kolbe
Redaktion: Daniel Fanslau
Moderation: Christian Kolbe und Daniel Fanslau
Produktion: Carlo Lardi

«Durchblick» erscheint auf Blick.ch, Spotify und Apple Podcasts.

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