Zuger Kryptokönig Niklas Nikolajsen wollte Schweizer Rekord brechen
Ricardo stoppt Mega-Auktion von «ZG 10»-Kontrollschild

Für 375'000 Franken will Niklas Nikolajsen (49) sein vor sechs Jahren gekauftes Kontrollschild «ZG 10» verkauft haben. Doch Ricardo stoppte die Mega-Auktion – zu Unrecht? Nikolajsen bleibt jedenfalls hoffnungsvoll.
Publiziert: 12.08.2024 um 15:48 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2024 um 15:21 Uhr
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Niklas Nikolajsen (49) sieht sich als Mann der Rekorde. Kein Wunder hat sich der Gründer von Bitcoin Suisse doch einen Namen als Krypto-König von Zug gemacht. Jetzt im Sommer fühlte sich der dänisch-schweizerische Doppelbürger herausgefordert. Grund ist ein Rekord in Zürich: Das Kontrollschild «ZH 24» ist Anfang Juli für sage und schreibe 299'000 Franken bei einer Online-Auktion ersteigert worden. «ZH 24» ist die tiefste Nummer, die das Zürcher Strassenverkehrsamt bislang versteigert hat – und es ist nun landesweit das teuerste Schild.

2018 hatte Nikolajsen die Autonummer «ZG 10» für 233'000 Franken ersteigert. «Sechs Jahre lang und bis zum letzten Monat habe ich den Rekord für das teuerste Kontrollschild der Schweiz gehalten», schrieb der Krypto-König auf seinem persönlichen Instagram-Profil am Samstag. Nun sei er neugierig, wie viel seine Autonummer wert ist. «Kann ich damit den Rekord zurückholen?», fragte er seine Community. Und kündigte an: «In den nächsten Wochen werden wir es sehen.» 

Ricardo stoppt die Auktion

Solange mussten Nikolajsen und seine Community nicht warten. Seine auf Ricardo gestartete Auktion erreichte innert weniger Stunden den Betrag von 375'000 Franken, wie Screenshots zeigen. Allerdings: Ricardo stoppte die Mega-Auktion – auf der Anzeige steht mittlerweile: «Dieses Angebot hat den AGB von Ricardo nicht entsprochen und wurde deshalb vorzeitig beendet.»

Eine Ausfahrt mit der einst teuersten Autonummer der Schweiz: Niklas Nikolajsen war stolz auf ZG 10.
Foto: Instagram
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Was ist da nur los? Ricardo-Sprecherin Mojca Fuks bestätigt auf Blick-Anfrage, dass die Auktion für das Kontrollschild ZG 10 durch das Unternehmen beendet worden ist. «Aus datenschutzrechtlichen sowie aus geschäftspolitischen Gründen geben wir grundsätzlich keine Auskünfte zu laufenden oder beendeten Transaktionen auf Ricardo.»

Kanton Zug erlaubt privaten Handel

Doch war die Auktion überhaupt legal? Zug ist ein Kanton, der den privaten Handel mit Autonummern grundsätzlich erlaubt. Das Strassenverkehrsamt des Kantons Zug bestätigt gegenüber Blick, Kenntnis von der jüngsten Auktion von Nikolajsen zu haben. «Das Abtretungsformular weist unter Punkt 3 die erforderlichen Unterlagen für eine Kontrollschildübertragung auf und muss jeweils vom bisherigen Halter und dem neuen Halter unterschrieben werden. Das Abtretungsformular gilt auch bei einer Versteigerung unter Privaten.»

Der Kanton Zug hat also nichts gegen die Versteigerung von ZG 10 einzuwenden. Nikolajsen selbst meldete sich am Montagmittag auf Instagram zu Wort und verkündete: «ZG 10 ist verkauft! Ich werde mit dem Käufer schauen, ob er es ernst meint. Falls ja, dann ist die Auktion sieben Tage vor dem eigentlichen Ende bereits vorbei.» Weiter schreibt der Zuger Krypto-König, dass Ricardo die Auktion gestoppt habe, weil er keine Beweise für den Besitz des Kontrollschildes eingereicht habe. Das will Nikolajsen nun nachholen.

Nikolajsen spricht mit Blick

«Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, was das Ergebnis sein wird», schreibt er auf Instagram. «Aber ich gehe davon aus, dass entweder die Auktion als verkauft bei 375'000 von Ricardo bestätigt wird – oder alternativ, die Aktion mit dem vorherigen Höchstgebot von 115'000 Franken wieder aufgenommen wird.» 

Blick erreicht den umtriebiegen Krypto-König am Montagnachmittag. Er zeigt sich kämpferisch: «Ich habe Ricardo alle Beweise zugestellt. Jetzt warte ich auf die Rückmeldung. Es gibt unzählige Auktionen mit Autonummern – das muss doch auch mit ZG 10 klappen.» 

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