«Es gibt keinen Raum für Kompromisse»
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Melania Trump zu Abtreibungen:«Es gibt keinen Raum für Kompromisse»

Abtreibungsdebatte in den USA
Fällt Melania Donald Trump mit diesem Video in den Rücken?

Melania Trump hat wenige Wochen vor der US-Wahl ein Video veröffentlicht, in dem sie sich leidenschaftlich für das Recht auf Abtreibung ausspricht. Darin betont sie die individuelle Freiheit der Frauen.
Publiziert: 03.10.2024 um 20:13 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2024 um 10:02 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Melania Trump verteidigt das Recht auf Abtreibung
  • Video endet mit Frage: 'Was bedeutet 'mein Körper, meine Entscheidung' wirklich?'
  • Video dauert nur 28 Sekunden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Melania Trump hat auf X ein Plädoyer für die Abtreibung veröffentlicht.
Foto: keystone-sda.ch
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat sich Melania Trump (54) zum umstrittenen Thema Abtreibung geäussert. «Es gibt keinen Raum für Kompromisse, wenn es um dieses wesentliche Recht geht, das alle Frauen von Geburt an besitzen: die individuelle Freiheit», sagt die Ehefrau des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video. Die individuelle Freiheit sei ein Grundprinzip, für das sie «ohne jeden Zweifel» eintrete.

Das nur 28 Sekunden lange Video endet mit einer Frage: «Was bedeutet ‹mein Körper, meine Entscheidung› wirklich?» Damit bezieht sie sich auf den englischen Slogan «My body, my choice», den Abtreibungsbefürworter als zentrales Argument in der Debatte verwenden.

Thema kommt wohl auch in Memoiren vor

Zuvor hatte der britische «Guardian» über einen Auszug aus den noch unveröffentlichten Memoiren der früheren First Lady berichtet. Darin beschreibt Melania Trump sich als leidenschaftliche Befürworterin des Rechts einer Frau, über ihren eigenen Körper – einschliesslich des Rechts auf Abtreibung – zu bestimmen. Laut «Guardian» schreibt sie in ihrem Buch, es müsse «unbedingt gewährleistet werden, dass Frauen ihre Entscheidung für ein Kind aus eigener Überzeugung und frei von jeglicher Einmischung oder Druck seitens der Regierung treffen können».

Der Streit über das Recht auf Abtreibung ist eines der zentralen Themen im US-Wahlkampf. Die Demokraten um Kandidatin Kamala Harris warnen immer wieder davor, dass die Rechte von Frauen in den USA in grosser Gefahr seien. Vor gut zwei Jahren hatte das Oberste Gericht das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt. Ex-Präsident Trump hatte durch mehrere Nachbesetzungen die Mehrheit am Gericht deutlich nach rechts verschoben und damit diese Entscheidung erst ermöglicht. Nun können die Bundesstaaten über das Abtreibungsrecht entscheiden – in etlichen sind Abtreibungen mittlerweile weitgehend verboten.

Gegengewicht zu Donald Trump?

Inzwischen hat sich Trump jedoch von einer strikten Anti-Abtreibungslinie etwas distanziert. Er äussert sich häufig ambivalent und vermeidet immer wieder eine klare Positionierung.

Umfragen zeigen, dass die meisten Amerikanerinnen und Amerikaner ein begrenztes Recht auf Abtreibung unterstützen. Die Positionierung seiner Ehefrau – die im Wahlkampf fast nie in Erscheinung tritt – könnte also auch darauf abzielen, ihm in der Debatte eine moderatere Note zu verleihen.

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