Ärzte schickten Hirntumor-Patientin immer wieder nach Hause
«Als Mutter ist man eben öfter krank»

Die Ärzte nahmen sie zuerst nicht ernst, doch dann bekam Anne Estermann die schockierende Diagnose: Hirntumor. Heute macht sie anderen Mut auf Social Media.
Publiziert: 23.09.2024 um 16:13 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Anne Estermann erhielt die Diagnose Hirntumor mit 36 Jahren
  • Sie teilte Erfahrungen auf Social Media, um anderen Mut zu machen
  • In einer sechsstündigen Operation wurde der Tumor entfernt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Anne Estermann bekam mit 36 Jahren die Diagnose Hirntumor. Jetzt, fünf Jahre später, macht sie anderen Personen mit der gleichen Diagnose auf Social Media Mut.
Foto: annesleben/Instagram
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Vor fünf Jahren bekam Anne Estermann (41) die schockierende Diagnose: Hirntumor mit nur 36 Jahren. Kurz zuvor sei sie ein Jahr lang wegen Beschwerden wie Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit, Fieber und Nackenschmerzen von Arzt zu Arzt geschickt und nicht ernst genommen worden, erzählt sie «Focus». «Als Mutter ist man eben öfter krank», habe ihr Arzt zu ihr gesagt. Doch Estermann habe gewusst, dass es nicht daran liegen könne.

Als sie auf ihrem rechten Ohr plötzlich nichts mehr hören konnte, schickte ihr HNO-Arzt sie endlich zur Radiologie. Aus 15 Minuten im MRT wurde mehr als eine Stunde. Wenig später bekam sie die Diagnose.

«Ich habe alles gemacht, wonach mir der Sinn stand»

«Als ich aus dem Sprechzimmer raus war, habe ich geweint», so die 41-Jährige. Sie habe sich aber recht schnell wieder fangen können. Der erfahrene Neurochirurg habe ihr erklärt, was alles schiefgehen könne, habe ihr mit seiner ruhigen Ausstrahlung aber vor allem auch Mut für die OP gemacht. Sie erinnere sich an seinen entschiedenen Satz von ihm: «Ich kriege das schon hin.»

Bis zur OP habe Estermann «alles gemacht, wonach mir der Sinn stand». Vor allem habe sie Zeit mit ihrer Tochter verbracht. In einer sechsstündigen Operation habe der Tumor komplett entfernt werden können, Chemo und Bestrahlung seien ihr erspart geblieben. Zu Hause habe sie sich gleich wieder in den Alltag mit Kind, Haushalt und Beruf gestürzt. Der geregelte Tagesablauf mit ihrem Job im Rechtswesen sei ihr wichtig gewesen. 

Gehörlos, Gleichgewichtsstörung und Gesichtslähmung

Der Tumor war an den Hirnnerv gewachsen und hat das Kleinhirn sowie den Hirnstamm gequetscht. Dadurch wurde ihr Hör- und Gleichgewichtsnerv beschädigt. Auf der rechten Seite ist sie komplett gehörlos, links hat sie noch ein Resthörvermögen. Durch Hörgeräte kann sie trotzdem Gespräche führen. Durch die Schädigung des Gesichtsnervs leidet sie ausserdem unter einer Fazialisparese, einer Gesichtslähmung mit Nervenschmerzen und Spastiken. Beim Essen, Lachen, Gähnen oder Niesen verschiebt sich ihr Gesicht etwas. 

«Sagen wir mal so, ich bin jetzt eben ein besonders schräger Typ», so Estermann gegenüber «Focus». Wenn Gleichgewichtsstörungen und Sturzgefahr bleiben, fokussiere sie sich auf das, was geht. Pilates und Hula-Hoop seien ihre Sportarten. Beim Töpfern könne sie abschalten.

Anderen Mut schenken

In ihren Youtube-Videos, auf ihrem Blog und Instagram-Kanal berichtet Anne Estermann offen über ihre Erfahrungen und macht anderen Betroffenen Mut.

Sie möchte anderen helfen, die mit so einer einschneidenden Diagnose konfrontiert sind: «Ich wäre froh gewesen, hätte ich damals selbst solche aufmunternden, aber dabei auch informativen Tipps rund ums Thema Hirntumore erhalten.»

Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von «BliKI» für dich erstellt

Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.

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