Feuerwehr versucht zu retten, was zu retten ist
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Nach Drohnenangriff:Feuerwehr versucht zu retten, was zu retten ist

Angst vor Ukraine-Drohnen
Russen wollen mit Pneu-Trick ihre Kampfjets schützen

Der Ukraine gelingt es, mit gezielten Drohnenangriffen immer wieder wichtige russische Kampfflugzeuge zu zerstören. Putins Truppen versuchen verzweifelt, etwas dagegen zu tun und greifen zu unorthodoxen Mitteln, wie Satellitenbilder zeigen.
Publiziert: 06.09.2023 um 16:27 Uhr

In Putins Armee geht die Drohnen-Angst um! Immer wieder richtet die Ukraine mit gezielten Angriffen aus der Luft enorme Schäden auf Flugplätzen in Russland an. In der vergangenen Woche erwischte es in der westrussischen Stadt Pskow mehrere schwere Armeetransportflugzeuge. Videos in den sozialen Medien zeigten ein wahres Flammen-Inferno. Die Feuerwehr versuchte zu retten, was zu retten ist.

Doch damit nicht genug: Logistikzentren, Militär-Fabriken – selbst die russische Hauptstadt Moskau und der Kreml – sind vor den Attacken aus der Luft nicht gefeit. Darum hat Wladimir Putin (70) jetzt Flak-Türme wie im Zweiten Weltkrieg in Moskau errichten lassen. Auf 50 Meter hohen Eisentürmen und Rampen wird das Luftabwehrsystem Panzir S-1 montiert. Sie sollen die Ukraine-Drohnen rechtzeitig abschiessen.

Gleichzeitig versuchen die russischen Truppen sich ebenfalls zu schützen. Nicht mit Flak-Türmen, sondern mit Pneus. Das zeigen Satellitenbilder der Firma Maxar Technologies vom Luftwaffenstützpunkt Engels, der tief im Inneren Russlands liegt. So wurden zwei Tu-95-Bomber im Wert von umgerechnet rund 46 Millionen Franken mit den Autoreifen notdürftig bedeckt. Die Pneus stellen dabei nicht nur eine Art Schutzschicht vor Angriffen dar, sondern verringern laut Experten vor allem nachts die Auffindbarkeit des Flugzeugs. 

Bei den russischen Streitkräften geht die Drohnen-Angst um. Das zeigen Satellitenbilder.
Foto: Twitter @IuliiaMendel
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«Auch wenn es ziemlich albern erscheint, scheinen sie ihr Bestes zu geben»

Jedoch ist die Wirksamkeit des Russen-Tricks begrenzt. «Es könnte die Wärmesignatur für exponierte strategische Luftfahrtanlagen auf Flugfeldvorfeldern verringern, aber sie werden weiterhin mit Infrarotkameras beobachtbar sein», ordnet Francisco Serra-Martins vom Drohnenhersteller One Way Aerospace die Pneu-Taktik für CNN ein. «Auch wenn es ziemlich albern erscheint, scheinen sie ihr Bestes zu geben, um die Flugzeuge, die ansonsten leichte Beute sind, aufzurüsten. Ob das funktioniert, hängt davon ab, welchen Sprengkopf die Rakete/Drohne hat», zitiert CNN einen weiteren Experten. Er nimmt an, dass die Pneus dazu dienen, Splitter einer Explosion über den Militär-Jets abzuwehren.

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Auch die Nato geht davon aus, dass die Pneu-Aktion dem Schutz vor Drohnenangriffen dient. Das teilte eine anonyme Quelle dem US-Sender mit.

Mit der Welle von Drohnenangriffen versucht die Ukraine, die russische Unterstützung für den Krieg im Inland zu schwächen. In der vergangenen Woche wurden sechs russische Regionen angegriffen. Es war der bisher grösste Drohnenangriff auf russischem Boden seit Beginn des Krieges. (nad) 

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