Attacke in Italien
Jogger von Bär angegriffen und verletzt

Schock in Norditalien: Ein französischer Jogger wurde bei einem Bärenangriff an Armen und Beinen verletzt. Der Bär soll jetzt identifiziert werden.
Publiziert: 16.07.2024 um 13:16 Uhr
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Aktualisiert: 18.07.2024 um 15:12 Uhr
In Norditalien kommt es immer wieder zu Begegnungen mit Bären (Symbolbild).
Foto: Getty Images/All Canada Photos
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Ein französischer Tourist ist am Dienstag bei einem Spaziergang in der bei Wanderern und Urlaubern beliebten italienischen Provinz Trentino von einem Bären überrascht und angegriffen worden. Das teilte die Polizei der Provinz mit. Der 43-jährige Mann wurde bei der Attacke verletzt und in ein Krankenhaus in Trient gebracht. 

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Sieben Regeln:Richtiges Verhalten bei einer Begegnung mit einem Bären

Der Franzose joggte nach Angaben der Provinz am frühen Morgen im Wald in der Gemeinde Dro nördlich des Gardasees. Dort kam es dann auch zum Angriff. Der Mann rief um Hilfe und erlitt Verletzungen an Armen und Beinen. Rettungskräfte kamen ihm zu Hilfe und brachten ihn mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus. Er schwebt nicht in Lebensgefahr. Förster führen Untersuchungen und Erhebungen durch, um den Bären zu identifizieren.

Bär soll getötet werden

Wie am Donnerstag mitgeteilt wurde, wird der Bär nun getötet. Der Präsident der Provinz, Maurizio Fugatti, ordnete die Tötung an, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Forstkorps und der Wildtierdienst suchen in den Wäldern der bei Wanderern und Urlaubern beliebten Gegend bereits nach dem Bären und sammeln biologische Spuren, um zu ermitteln, welches Tier für die Attacke auf den 43-jährigen Franzosen verantwortlich ist.

Es wird vermutet, dass es sich um eine Bärin handelt, die im Trentino unter der Kennung KJ1 bekannt ist. Sie soll derzeit mit drei Bärenjungen unterwegs sein und war nach Angaben der Provinz bereits zuvor durch ein «problematisches Verhalten» aufgefallen. Das bedeutet in dem Zusammenhang, dass sie sich zu nah an von Menschen bewohnten Gegenden aufhielt oder auch schon Menschen zu nah kam. Fugatti ordnete den Forstkorps zudem an, das Gebiet um den Ort des Angriffs sicherheitshalber intensiv zu überwachen.

Tierschutzverbände kündigten bereits an, gegen Fugattis Anordnung gerichtlich vorzugehen. Der Verein LAV bezeichnete sie als sinnlose und gewalttätige Vergeltungsaktion. "Das Töten von Bären garantiert nicht die Sicherheit der Bürger, sondern giesst nur noch mehr unschuldiges Blut auf das bereits vergossene", hiess es in einer Mitteilung.

Jogger im letzten Jahr getötet

Immer wieder kommt es im Trentino zu Begegnungen mit Bären. Vergangenes Jahr war in der Gegend ein Jogger von einer Bärin attackiert und getötet worden. Seitdem hat sich die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch in der Provinz zugespitzt. Als Reaktion wurde zuletzt ein Gesetzesentwurf gebilligt, mit dem die Ausbreitung der Bärenpopulation eingedämmt werden soll. Er sieht die Möglichkeit vor, bis zu acht Tiere pro Jahr zu töten.

Die Bärenpopulation im Trentino hat sich zuletzt immer weiter ausgebreitet. Derzeit werden einem aktuellen Bericht der Provinz etwa 100 ausgewachsene Braunbären vermutet.

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