Aus diesen drei Gründen
Experten wegen neuer Corona-Variante besorgt

Eigentlich ist die Pandemie vorbei. Doch Wissenschaftler sind dennoch besorgt. Denn: In Indien schnellen die Infektionszahlen gerade in die Höhe – wegen einer neuen Variante.
Publiziert: 30.03.2023 um 19:00 Uhr

Corona ist hierzulande kaum noch ein Thema. Die Lockdowns sind Geschichte, und auch Masken trägt so gut wie keiner mehr. Kein Wunder: Die Zahlen sind kaum der Rede Wert. Nicht so in Indien. Dort schnellen die Infektionen gerade in die Höhe. Der Grund für den enormen Anstieg ist die neue Corona-Variante XBB.1.16., auch Arcturus genannt. Dabei handelt es sich um eine Rekombination aus zwei Omikron-Untervarianten.

Besonders im Bundesstaat Maharashtra ist Arcturus verbreitet. Innert einem Monat sind die Fälle um das Zehnfache angestiegen. Während sich die Ausbreitung der Variante zunächst auf Grossstädte wie Mumbai und Thane beschränkte, grassiert das Virus bereits in anderen kleineren Bezirken. Das berichtet der «Indian Express».

Arcturus ist auf dem Vormarsch. Darum sind Experten besorgt. «Alle Augen sollten auf Indien gerichtet sein! Wenn es XBB.1.16 alias Arcturus gelingen sollte, die ‹robuste› Bevölkerungsimmunität der Inder zu durchdringen, die dem Ansturm von Varianten wie BA.2.75, BA.5, BQs, XBB.1.5 erfolgreich widerstanden haben, dann muss die ganze Welt ernsthaft besorgt sein», schreibt Vipin Vashishta, Kinderarzt und Corona-Forscher, auf Twitter.

Die Infektionszahlen steigen in Indien gerade.
Foto: keystone-sda.ch
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Immerhin seien die Verläufe bei den meisten Erkrankten mild. Dennoch sind Experten in Alarmbereitschaft – und zwar aus den folgenden Gründen:

1

Die Variante ist ansteckender als andere

Im Vergleich zu anderen Varianten wurden bei XBB.1.16 mehrere Mutationen am Spike-Protein festgestellt. Dadurch kann das Virus das Immunsystem des Menschen einfacher austricksen und schneller infizieren. Ergo: mehr Kranke in kurzer Zeit.

2

Die Variante verbreitet sich schnell

Da XBB.1.16 ansteckender ist als andere Varianten, ist auch die Verbreitung deutlich schneller. Bislang gibt es zirka 800 Fälle in 22 Ländern. Darunter USA, Deutschland, Grossbritannien, Italien oder Singapur. Das klingt erstmal wenig. Aber es zeigt: Die Variante ist innert kurzer Zeit weltweit zu finden. Im Vergleich zur Vorgängervariante XBB.1.15 hat XBB.1.16 laut Forschern einen Wachstumsvorteil von rund 140 Prozent, wie die «Deutsche Apotheker-Zeitung» berichtet.

3

Die Variante kann offenbar Immunität überlisten

Die neue Variante ist ansteckender. Aber nicht nur das: Sie kann offenbar auch die Immunität austricksen. Und damit auch Geimpfte und Genese wieder schneller infizieren. Corona-Forscher Vashishta schreibt hierzu auf Twitter: «XBB.1.16 entzieht sich der hybriden Immunität, die die Menschen nach der starken Impfung und dem Kontakt mit dem Virus entwickelt haben.»

Experten befürchten, dass die Variante in den Ländern für enorme Zahlen sorgen wird. Allerdings könnte das ganze Ausmass schwer festzustellen sein. Im Vergleich zum Beginn der Pandemie wird kaum noch getestet. Dementsprechend niedrig sind die offiziellen Infektionszahlen. (jmh)

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