Balfour-Gemälde wird besprüht und zerschnitten
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Beschmiert und zerschnitten:Hier zerstört die Pro-Palästina-Aktivistin ein Balfour-Gemälde

Aus Protest für Palästina
Aktivistin zerschneidet historisches Gemälde

Eine Pro-Palästina-Aktivistin hat in Grossbritannien ein Gemälde des früheren Politikers Arthur James Balfour beschädigt. Der Brite wird mit der Gründung von Israel in Verbindung gebracht.
Publiziert: 09.03.2024 um 02:41 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2024 um 10:36 Uhr

Immer wieder beschmutzen Aktivisten Kunstwerke – dieses Mal sind sie noch weiter gegangen. Die Gruppe Palestine Action hat ein Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie ein Bild mit roter Farbe besprüht und zerschnitten wird. Es handelt sich um ein Gemälde in Cambridge, auf dem der ehemalige britische Premierminister Arthur James Balfour (1848-1930) zu sehen ist. 

Die Polizei bestätigt, dass ein Gemälde im Trinity College beschädigt wurde. Beamte seien vor Ort, um Beweise zu sichern. «Zum jetzigen Zeitpunkt gab es keine Festnahmen», erklärt ein Sprecher. 

Balfour unterstützte Israel-Gründung

Während des Ersten Weltkriegs hatte Balfour als britischer Aussenminister in einem Schreiben an den britischen Zionisten Lionel Walter Rothschild (1868-1937) zugesichert, das Vorhaben einer nationalen Heimstätte für Juden in Palästina zu unterstützen. Die Erklärung bahnte den Weg für die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948. 

Die Aktivistin zerschnitt das Gemälde.
Foto: Screnshot X / @Pal_action
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Der Staatsgründung folgte allerdings auch ein Krieg mit den arabischen Nachbarn und die Vertreibung von rund 700'000 Palästinensern. Auf palästinensischer Seite gilt das Schreiben daher als historischer Fehler.

«Schwachsinniger Akt»

Ein Sprecher der Universität Cambridge teilte der Nachrichtenagentur PA mit, das Trinity College bedauere, dass ein Porträt von Arthur James Balfour beschädigt worden sei. «Die Polizei ist informiert worden.» Für jeden aus der Hochschulgemeinschaft, der betroffen sei vom Fall, stehe Unterstützung zur Verfügung. 

Vizepremierminister Oliver Dowden (45) schrieb bei X, er sei entsetzt über diesen «schwachsinnigen Akt von mutwilligem Vandalismus». Die Täter sollten die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen. (obf)

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