Beide waren nicht geimpft
Covid-Patientin kommt aus Spital heim – und findet Ehemann tot im Bett

Lisa und Ronald Steadman erkranken an Corona. Während Ronald nur leichte Symptome hat, muss Lisa wegen Atemproblemen ins Spital. Eine Woche später ist sie genesen und freut sich auf das Wiedersehen mit ihrem Ehemann. Doch zu Hause erwartet sie das Schlimmste.
Publiziert: 27.08.2021 um 20:56 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2021 um 09:24 Uhr

Lisa Steadman (58) sitzt im Taxi und kann es kaum erwarten, endlich wieder ihren Mann, Ronald Steadman (†55), in die Arme zu schliessen. Sie lag wegen ihrer Covid-Erkrankung acht Tage lang in einem Spital in Florida, wie die «Washington Post» schreibt. Dort wurde sie künstlich beatmet, bis es ihr wieder besser ging.

Als Lisa zu Hause ankommt und die Tür aufschliesst, ruft sie nach ihrem Mann. Doch sie erhält keine Antwort – es bleibt komplett still. Dann hört die 58-Jährige das Bellen ihrer drei Hunde. Es kommt vom Schlafzimmer. Lisa schaut sofort nach und findet im Zimmer nicht nur die Hunde, sondern auch Ronald.

Ihr Ehemann liegt regungslos im Bett – er ist tot. «Ich wurde hysterisch», sagt Lisa gegenüber der Zeitung. «Es war wie in einem Horrorfilm. Ich habe jetzt immer dieses Bild im Kopf, wenn ich an ihn denke».

Lisa (58) und Ronald Steadman (†55) erkranken beide an Corona. Während Ronald nur leichte Symptome hat, muss seine Frau wegen Atemproblemen ins Spital.
Foto: Facebook / Lisa Steadman
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Beide mit Covid infiziert – nicht geimpft

Die Autopsie ergab, dass Ronald bereits drei Tage zuvor an den Folgen seiner Covid-Erkrankung gestorben war. Der Maschinenbau- und Elektroingenieur wurde am 1. August positiv getestet. Er bekam Medikamente, hatte aber nur leichte Symptome.

Zwei Tage später wurde auch Lisa krank – der Corona-Test war ebenfalls positiv. Sie bekam Atemprobleme und verlor zu Hause das Bewusstsein. Deshalb wurde sie ins Spital eingeliefert, wo sie mittels Sauerstoffgerät beatmet wurde.

Das Paar hat sich nicht impfen lassen. «Wir wollten noch warten und sichergehen, dass der Impfstoff lange genug getestet wurde», sagte Lisa gegenüber der Zeitung. «Ich habe getan, was ich für das Beste für mich hielt».

Plötzlich nicht mehr erreichbar

Während ihres Spital-Aufenthalts telefonierte Lisa regelmässig mit Ronald. Der 55-Jährige befand sich zu Hause in Quarantäne. Die beiden machten sich gegenseitig Mut, nach ein paar Tagen ging es mit Lisas Zustand bergauf. Auch Ronald schien auf dem Weg der Besserung zu sein.

Als Lisa ihren Ehemann plötzlich nicht mehr erreicht, alarmiert sie die Polizei. Diese fährt zum Haus und kann mit Ronald sprechen. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Ronalds Handy hat nicht richtig funktioniert, weshalb Lisa ihn nicht erreichen konnte.

Erleichtert, dass sich die Situation geklärt hat, freut sich Lisa nur noch auf das baldige Wiedersehen mit ihrem Mann. Aber nach ihrem letzten Telefonat muss sich Ronalds Zustand plötzlich drastisch verschlechtert haben – die 58-Jährige kann nie mehr mit ihm sprechen.

Nun plant Lisa, das Haus fertig zu renovieren. Die beiden haben vor Ronalds Tod mit dem Umbau begonnen. Das hätte ihr Ehemann von ihr gewollt, sagte Lisa gegenüber der «Washington Post». «Das war Rons Traum». (gin)

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