Briten legen neue Studienergebnisse vor
Eine vierte Impfung gegen Covid nicht notwendig

Ermutigende Daten aus Grossbritannien. Der Schutz von Booster-Impfungen gegen Omikron hält auch bei älteren Risikogruppen an. Eine zweite Auffrischungsdosis sei laut Daten der britischen Impfbehörde zunächst nicht notwendig.
Publiziert: 08.01.2022 um 01:28 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2022 um 01:40 Uhr

Eine vierte Covid-Impfung werde auch für ältere Erwachsene nicht unmittelbar notwendig sein. Dies erklärte der britische wissenschaftliche Impfausschuss am Freitagabend. Booster würden für die breite Bevölkerung weiterhin einen hohen Schutz vor schweren Erkrankungen durch die Omikron-Variante bieten.

Beweise mehren sich, dass der Omikron-Stamm wesentlich milder ist als andere Covid-19-Varianten. Auch Spitäler in Grossbritannien sind weniger ausgelastet als während der Delta-Welle. Die wissenschaftlichen Berater der britischen Regierung sagen jetzt, dass Booster auch Risikogruppen schützen.

Laut jüngsten Zahlen der britischen Gesundheitsbehörde schützt eine Auffrischungsimpfung nach etwa drei Monaten noch mit etwa 90 Prozent vor einer Spitaleinweisung. Der Schutz vor einer leichten symptomatischen Infektion sinkt dagegen nach drei Monaten auf rund 30 Prozent. Nach nur zwei Impfdosen sinkt der Schutz vor einer schweren Erkrankung nach drei Monaten auf rund 70 Prozent und nach einem halben Jahr auf die Hälfte.

Beruhigende Informationen aus Grossbritannien. Laut dem nationalen Impfausschuss wirkt eine Auffrischungsimpfung nachhaltig gut gegen Omikron.
Foto: Keystone
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Keine zweite Booster in Pflegeheimen empfohlen

«Die aktuellen Daten zeigen, dass die Auffrischungsimpfung weiterhin einen hohen Schutz vor schweren Erkrankungen bietet, selbst für die am stärksten gefährdeten Altersgruppen», sagte Wei Shen Lim, Vorsitzender der Impfbehörde für Covid-19-Immunisierung. «Aus diesem Grund ist der Ausschuss zu dem Schluss gekommen, dass keine unmittelbare Notwendigkeit für die Einführung einer zweiten Auffrischungsdosis besteht, auch wenn dies weiterhin geprüft wird.»

Die Daten sind sehr ermutigend und unterstreichen auch den Wert einer Auffrischungsimpfung. Eine Ausnahme sind aber offenbar stark gefährdete Patienten mit geschwächtem Immunsystem. Ihnen wird zu vier statt drei Impfungen geraten, um höchstmöglichen Schutz zu geniessen.

Nach Ansicht des wissenschaftlichen Beratergremiums besteht jedoch keine unmittelbare Notwendigkeit, auch in Pflegeheimen und für Menschen über 80 Jahre eine zweite Auffrischungsdosis einzuführen. Die Entwicklung der Daten werde laufend überprüft, heisst es, um rechtzeitig eine Auffrischungsimpfung zu empfehlen, sollte diese dennoch notwendig werden. Israel hat ein solches Programm als erstes Land der Welt im Dezember eingeführt. (kes)

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