Zwei Frauen werfen ihm Mobbing und sexuelle Belästigung vor
Corona-Held Cuomo fällt immer tiefer

Andrew Cuomo kommt weiter unter Druck. Nach Vorwürfen wegen seines Corona-Managements begehren nun auch ehemalige Mitarbeiterinnen auf.
Publiziert: 25.02.2021 um 18:49 Uhr
|
Aktualisiert: 03.03.2021 um 20:30 Uhr
Andrew Cuomo galt in der Corona-Krise lange als Held.
Foto: AFP
1/7

Nach dem Pflegeheim-Skandal kommt es noch dicker für Andrew Cuomo (63). Zwei ehemalige Mitarbeiterinnen erheben schwere Vorwürfe gegen den New Yorker Gouverneur.

«Als ich aufstand und zur Tür ging, hat er sich vor mich gestellt und mich auf den Mund geküsst», erzählt Lindsey Boylan (36), die sich aktuell als Bezirksverwalterin für den New Yorker Stadtteil Manhattan bewirbt, etwa über ein Treffen mit Cuomo im Jahr 2018.

In einem am Mittwoch auf der Plattform «Medium» veröffentlichten Artikel beschreibt sie mehrere Jahre problematischer Zwischenfälle mit dem Top-Politiker, der bereits zweimal im Amt bestätigt wurde. Darunter ist eine Einladung zum Strip-Poker in einem Regierungsflugzeug («Lass uns Strip-Poker spielen!») und der Hinweis eines anderen Cuomo-Beraters, der Gouverneur finde Boylan «wie eine besser aussehende Schwester» einer anderen Frau.

Boylan arbeitete damals für die Agentur für wirtschaftliche Entwicklung des Bundesstaates. Cuomo habe bei Treffen dann angefangen, sie beim Namen der anderen Frau zu nennen – eine Erfahrung, die Boylan als «degradierend» beschreibt. Zudem habe er sie ungefragt etwa an Armen und Beinen berührt.

Cuomo bestreitet die Vorwürfe

Boylan hatte Cuomo bereits im vergangenen Dezember auf Twitter sexuelle Belästigung vorgeworfen. Erst jetzt schilderte sie jedoch konkrete Situationen. Damals wie heute bestreitet Andrew Cuomo die Vorfälle. «Schlichtweg falsch», kommentierte Cuomos Büro die erneuten Vorwürfe.

Die anderen Vorwürfe stammen von Karen Hinton, der früheren Pressesprecherin von New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio (59), die 1995 für Cuomo arbeitete. Beiden Top-Politikern warf sie am Mittwoch in einem Meinungsstück für die New Yorker «Daily News» eine toxische Arbeitsatmosphäre und «Penis-Politik» vor.

Über Cuomo schreibt sie darin: «Er gab mir das Gefühl, dass ich in meinem Job nichts tauge und daher total von ihm abhängig bin, um ihn zu behalten.» Für ihn zu arbeiten sei «wie eine 50er-Jahre-Version der Ehe». «Er kommt immer, immer, immer an erster Stelle. Jeder und alles andere – ihr tatsächlicher Ehepartner, ihre Kinder, ihre eigenen Karriereziele – ist zweitrangig. Ihr Fokus liegt 24 Stunden am Tag auf ihm.» Cuomo hat sich dazu bislang nicht geäussert. (kin)


Fehler gefunden? Jetzt melden