Der Obdachlose Andre G. (26) feuerte mit Sturmgewehr um sich
Drei Tote bei Schüssen in Vorort von Philadelphia – Schütze verschanzte sich in Haus

Ein Obdachloser hat am Samstag in einem Vorort von Philadelphia mehrere Menschen mit einem Sturmgewehr erschossen. Anschliessend flüchtete er in einem gestohlenen Wagen und verschanzte sich in einem Haus.
Publiziert: 16.03.2024 um 19:06 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2024 um 23:00 Uhr

In einem Vorort der US-Metropole Philadelphia sind am Samstag drei Menschen durch Schüsse getötet worden. Medienberichten und Polizeiangaben zufolge floh der mutmassliche Täter anschliessend in einem gestohlenen Auto. Die Polizei erklärte im Onlinedienst Facebook, nach Schüssen im Bezirk Falls Township gebe es «mehrere Schusswaffenopfer».

Die Polizei und der Gouverneur des US-Bundesstaates Pennsylvania, Josh Shapiro (50), riefen die Bewohner auf, zu Hause zu bleiben. Laut Polizei war zunächst unklar, ob es sich um «gezielte oder zufällige» Schüsse gehandelt habe. Demnach handelte es sich bei dem Tatverdächtigen um den Obdachlosen, Andre G.* (26). Er habe vermutlich ein Sturmgewehr vom Typ AR-15 und sei «extrem gefährlich».

Bringt ein Swat-Team Andre G. zur Strecke?

Örtliche Medien berichteten unter Berufung auf die Polizei, der Schütze sei in einem gestohlenen Auto unterwegs gewesen und habe zwei Menschen in einem Haus in Levittown im Bezirk Falls Township getötet und anschliessend einen dritten Menschen in einer nahegelegenen Wohnung. Danach habe er vor einem Geschäft einen dunkelgrauen Honda geraubt, dessen Fahrer unverletzt sei. 

Andre G. hat drei Menschenleben auf dem Gewissen.
Foto: Falls Township Police Department
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Bei den Opfern handelt es sich um Mitglieder seiner eigenen Familie, wie die Behörden bekannt gaben. Die Toten sind seine Stiefmutter (†52), seine Schwester (†13) und die Mutter (†25) seiner zwei Kinder. An den Tatorten befanden sich neben den Todesopfern noch weitere Familienmitglieder, darunter Minderjährige.

Am Abend Schweizer Zeit verbarrikadierte sich G. in einem Haus im Ort Trenton im angrenzenden US-Bundesstaat New Jersey. Womöglich hat er mehrere Geiseln in seiner Gewalt. In Trenton hatten die Beamten auch den dunkelgrauen Honda entdeckt. Dutzende Polizisten umstellten das Gebäude. Ein Swat-Team erklomm das Dach des Hauses. Der Spezialeinheit gelang es am Nachmittag (Ortszeit), die Geiseln zu befreien. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie schwer bewaffnete Polizisten nach und nach einzelne Menschen aus dem Gebäude retten konnten, etwa durch ein Fenster über ein Vordach und mithilfe einer Leiter.

Bewohner in Sicherheit gebracht

Laut Polizei konnten die Bewohner des Hauses in Sicherheit gebracht werden, ohne dass jemand verletzt wurde. Noch Stunden nach den Taten am Morgen versuchte die Polizei, den Mann dazu zu bewegen, sich zu ergeben. Mehreren Berichten zufolge konnte der Mann schliesslich am späten Abend Schweizer Zeit festgenommen werden.

Gewalt durch Waffen hat in den USA ein verheerendes Ausmass. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmässig erschüttern Attacken mit vielen Opfern das Land – etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei grossen Veranstaltungen. Aber auch private Auseinandersetzungen, Polizeikontrollen, Streitigkeiten zwischen Kriminellen oder Gangs enden weit häufiger als in anderen Ländern tödlich, weil viele Menschen in den USA Waffen bei sich tragen. (nad/obf/AFP)

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