Elon Musk warnt vor dem Fall von Odessa
«Je länger der Krieg dauert, desto mehr Land wird Russland gewinnen»

Die Rückeroberung der Krim scheint für die Ukraine in weite Ferne gerückt. Stattdessen steigt der Druck auf Odessa, das zu fallen droht, wenn der Krieg nicht bald endet. Kiew riskiere, warnt jetzt Elon Musk, den Zugang zum Schwarzen Meer zu verlieren.
Publiziert: 31.03.2024 um 00:17 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2024 um 08:48 Uhr
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Elon Musk (52) warnt, dass die Ukraine noch mehr Gebiete verlieren könnte und Gefahr laufe, den Zugang zum Schwarzen Meer zu verlieren. Der Tesla- und SpaceX-Unternehmer schrieb am Samstag auf seiner Plattform X, er habe schon vor einem Jahr davor gewarnt, dass genau das einzutreten drohe, was sich jetzt abzeichne: Die Ukraine gerate an der Kriegsfront immer mehr unter Druck.

Musk ist nicht nur stiller Beobachter im Krieg. Sein Satellitendienst Starlink ist das Rückgrat für Drohnenangriffe der ukrainischen Streitkräfte. Die ukrainische Regierung gab letztes Jahr an, dass rund 42'000 Starlink-Terminals vom Militär, Spitälern, Unternehmen und Hilfsorganisationen genutzt werden. Starlink gilt als so wichtig für die ukrainischen Operationen, dass sich sogar das Pentagon an den Kosten für Kiews Starlink-Zugang beteiligte.

«Jeder Narr hätte das vorhersagen können»

Doch Musk war nie Kriegstreiber, sondern eher -warner. Schon die letztes Jahr lancierte und schnell gescheiterte Gegenoffensive Kiews habe sich als Trugbild erwiesen, sagt er jetzt. Neokonservative Kräfte hätten an die Schwächen Russlands und an die Chance der Ukraine geglaubt. «Es war eine tragische Verschwendung von Leben für die Ukraine, eine grössere Armee anzugreifen, die über Tiefenverteidigung, Minenfelder und stärkere Artillerie verfügte», so Musk. «Dies, als es der Ukraine an Panzerung oder Luftüberlegenheit mangelte. Jeder Narr hätte das vorhersagen können.»

Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, warnt vor weiteren Landgewinnen Russlands in der Ukraine.
Foto: NurPhoto via Getty Images
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«Vor einem Jahr empfahl ich der Ukraine, sich zu verschanzen und alle Ressourcen zur Verteidigung einzusetzen. Selbst dann ist es schwierig, Land zu halten, das keine starken natürlichen Barrieren hat.»

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Warnt vor Fall Odessas

Es sei «unwahrscheinlich, dass Russland die gesamte Ukraine einnehmen wird, da der Widerstand der Bevölkerung im Westen extrem gross wäre. Aber Russland wird sicherlich mehr Land gewinnen, als es heute hat.»

Dann macht Musk die düstere Prognose: «Je länger der Krieg andauert, desto mehr Territorium wird Russland gewinnen, bis es auf den Dnjepr stösst, der nur schwer zu überwinden ist. Wenn der Krieg lange genug dauert, wird auch Odessa fallen. Ob die Ukraine den gesamten Zugang zum Schwarzen Meer verliert oder nicht, ist meiner Meinung nach die eigentliche Frage, die noch offen ist. Ich empfehle eine Verhandlungslösung, bevor das passiert.»

Kiew fehlen die Waffen

Mangelnde westliche Militärhilfe für die Ukraine wird von Beobachtern als Hauptgrund für die Rückschläge Kiews an der Front aufgeführt. «Die USA und die europäischen Länder sind nach wie vor nicht bereit, der Ukraine Material zur Verfügung zu stellen, das sich als operativ oder strategisch bedeutsam erweisen und die ukrainischen Offensivbemühungen erheblich unterstützen könnte», heisst es in der aktuellsten Analyse der Militärstrategen der US-Denkfabrik «Institute for the Study of War».

Der Westen, so heisst es, «befürchte eine russische Eskalation oder Vergeltung». «Die Entscheidungen westlicher Staaten, die Verteidigungskapazitäten der Ukraine zu begrenzen, um eine Eskalation zu verhindern, haben Russland jedoch nicht daran gehindert, seinen Krieg gegen die Ukraine zu eskalieren.»

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