Ermittlern den Tatort gezeigt
Killer von Ayleen (†14) knickt ein und legt Geständnis ab

Er wollte nicht schuld am Tod der 14-jährigen Ayleen A. gewesen sein. Nun aber hat ihr Killer gestanden. Er zeigte den Ermittlern den Tatort und abgelegene Kleidungsstücke des Opfers.
Publiziert: 06.09.2022 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2022 um 19:04 Uhr

In einer knapp vierstündigen Vernehmung knickte er ein und gestand die Bluttat: Der im Mordfall Ayleen A.* (†14) festgenommene Tatverdächtige (29) hat die Tötung des Mädchens aus Baden-Württemberg gestanden.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft im hessischen Giessen am Dienstag mitteilten, führte der aus Hessen stammende Beschuldigte die Ermittler ausserdem zu dem an einem Feldweg im Landkreis Giessen gelegenen Tatort und zu abgelegten Kleidungsstücken des Opfers.

Die Kleidung wird derzeit im hessischen Landeskriminalamt auf Spurenmaterial untersucht. Dem Geständnis gingen umfangreiche Ermittlungen der 30-köpfigen Sonderkommission und der Staatsanwaltschaft Giessen voraus. Seit der Übernahme des Falls durch die hessischen Behörden im August wurden Zeugen vernommen, eine Vielzahl von Spuren ausgewertet und rechtsmedizinische sowie digitalforensische Untersuchungen vorgenommen.

Ayleen A. wurde im Juli getötet.
Foto: Polizeipräsidium Freiburg
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Handydaten wurden ausgewertet

Der Fall bewegt Deutschland: Gegen 18 Uhr am 21. Juli verliess Ayleen A. ihr Elternhaus im baden-württembergischen Gottenheim und kehrte nicht mehr zurück. Ihre Leiche wurde rund 300 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt gefunden. Konkret: im Teufelsee. Er liegt im Bundesland Hessen und gilt als beliebtes Ausflugsziel.

Noch am selben Tag nahmen Spezialkräfte der Polizei den damals 29-jährigen vorbestraften Verdächtigen in Friedrichsdorf bei Frankfurt am Main fest. Zunächst bestritt der Beschuldigte die Tat.

Durch die Auswertung von Handy-, Mobilfunkzellen- und GPS-Daten konnten die Ermittler aber ein Bewegungsprofil des Beschuldigten erstellen und sich ein Bild vom mutmasslichen Tatablauf verschaffen. Ausserdem wurden persönliche Gegenstände der 14-Jährigen in seiner Wohnung gefunden.

Er wollte es nicht gewesen sein

Aufgrund der Ermittlungsergebnisse und der Beweislast räumte der Verdächtige den Ermittlern zufolge am Freitag bei einer mehrstündigen Vernehmung nun ein, den Tod der Jugendlichen in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli durch körperliche Gewalteinwirkung herbeigeführt und den Leichnam anschliessend im Teufelsee bei Echzell versenkt zu haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Jugendliche ihren Heimatort lebend verlassen hatte und erst in Hessen getötet wurde. Dem Beschuldigten werden nach früheren Angaben ein Mord aus Verdeckungsabsicht sowie sexuelle Nötigung vorgeworfen.

Der Täter war schon früher kriminell: Bereits im Alter von 14 Jahren soll er versucht haben, ein Mädchen (11) zu vergewaltigen. Er wurde verurteilt und kam in die psychiatrische Klinik. Das berichtet «Bild».

Laut Behörden lernten sich der Beschuldigte und Ayleen A. im Online-Spiel «Fortnite» kennen. Der Kontakt soll über mehrere Wochen bestanden haben. (AFP/bab)

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