Hier fallen die Schüsse
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Trump bei Auftritt verletzt:Hier fallen die Schüsse

False Flag, von Biden geplant – oder war es die Antifa?
Diese Verschwörungstheorien kursieren zum Trump-Attentat

Nach dem Attentat ist vor den Verschwörungstheorien. Diese kursieren bereits in den sozialen Medien.
Publiziert: 14.07.2024 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2024 um 17:24 Uhr
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Jessica von DuehrenCo-Ressortleiterin Desk/Teamlead News

Keine 12 Stunden, nachdem Thomas Matthew Crooks (†20) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania auf Donald Trump (78) geschossen hat, kursieren im Netz bereits wilde Verschwörungstheorien zum Attentat. Der einzige Fakt bei allen Varianten: Für keine gibt es Beweise. 

False Flag: Trump steckt hinter dem Attentat

Schnell wurde «staged» (deutsch: inszeniert) zum Trend auf X. Der Vorwurf, der millionenfach kommentiert und vor allem von politisch linken Accounts geteilt wird: Trump hat den Angriff auf sich selbst geplant – es handelt sich also um eine Operation unter falscher Flagge, wie man ihn aus der Kriegsführung kennt. Der Zweck: Trump zum Märtyrer machen und ihm den Wahlsieg im November sichern. 

Vor dem Attentat: Trump auf der Bühne in Butler.
Foto: keystone-sda.ch
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Joe Biden wollte Trump loswerden

Von der anderen Seite folgt direkt der Gegenschlag: US-Präsident Joe Biden (81) wollte seinen Rivalen loswerden, wirft ihm das vor allem rechtsextreme Lager vor. Da die Prozesse gegen Trump nicht so laufen würden, wie von Biden erhofft, habe er nun zu anderen Mitteln gegriffen. 

Der republikanische Abgeordnete Mike Collins postete auf X: «Joe Biden hat die Befehle erteilt» – fünf Millionen Menschen haben diesen Tweet bereits gesehen. Später forderte er, dass Biden wegen «Anstiftung zu einem Attentat» angeklagt werden soll. 

Antifa verantwortlich für Attentat

Eine weitere Theorie der Social-Media-Gemeinde: Ein Antifa-Anhänger steckt hinter dem Attentat. Der angebliche Schütze bekam sogar schon einen Namen: Mark Violets. Er habe seinen Plan zuvor in einem Youtube-Video erläutert. Nur: Das Bild zeigt eine andere Person, die mit den Schüssen nichts zu tun hatte. 

Experten warnen vor Verschwörungstheorien

«Vorfälle politischer Gewalt erzeugen Verschwörungstheorien, wenn Menschen versuchen, das Ereignis für ihre Zwecke zu nutzen», ordnet Megan Squire vom Southern Poverty Law Center im Interview mit der «Washington Post» ein.

Die angespannte politische Lage, in der Amerikaner in getrennten Realitäten leben, verschärfe die Situation zusätzlich. Falsche Theorien und Desinformation beeinflussen die öffentliche Wahrnehmung und letztlich das menschliche Verhalten, fasst Paul Penzone, ein ehemaliger Sheriff, die Situation zusammen. Auch Drohungen und Belästigungen öffentlicher Personen lassen sich oft auf Verschwörungstheorien zurückführen, die durch Falschinformationen befeuert werden.

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