«Fliegendes Tschernobyl»
Darum ist Putins neue Waffe so gefährlich

Putins neue Wunderwaffe ist diese Woche zum ersten Mal erfolgreich getestet worden. Der Marschflugkörper hat eine enorme Reichweite und soll Flugabwehrsysteme austricksen können.
Publiziert: 08.10.2023 um 10:24 Uhr
|
Aktualisiert: 08.10.2023 um 10:38 Uhr

In der Arktis will Putin am Donnerstag den Marschflugkörper namens Burewestnik (zu Deutsch: Sturmvogel) getestet haben. Dieser hat laut Moskau einen Kernenergieantrieb, was eine «nahezu unbegrenzte Reichweite» ermöglichen soll.

Im Jahr 2018 präsentierte Wladimir Putin (71) sechs «strategische Superwaffen», mit denen Russland sein Militär verstärken möchte. Die Burewestnik ist eine davon. Der Test war von den Amerikanern bereits erwartet worden. So kreisten US-Überwachungsflugzeuge während der vergangenen zwei Wochen über dem abgelegenen Arktisgebiet. Das berichtet unter anderem «Focus».

Nahezu unerkennbar für Abwehrsysteme

Der Sturmvogel ist russischen Angaben zufolge ein atomgetriebener Marschflugkörper. Das «fliegende Tschernobyl», wie die Waffe auch genannt wird, soll ohne Probleme «mehrmals die Erde umrunden» können. Das sagt zumindest Russland. Experten hingegen schätzen, dass die Reichweite etwa 25'000 Kilometer betragen könnte. Damit wäre eine mehrfache Erdumrundung nur unter- beziehungsweise oberhalb der Polarkreise möglich.

Die Burewestnik wurde von Russland schon oft getestet – bislang erfolglos.
Foto: Screenshot
1/7

Mit seiner niedrigen Flughöhe soll die Burewestnik nahezu unerkennbar für Flugabwehrsysteme sein. Putin war sich bereits 2018 sicher: Der Marschflugkörper ist «unverwundbar» und hat die «Fähigkeit, Abfanglinien zu umgehen». Die Waffe soll aus jeder möglichen Himmelsrichtung Überraschungsangriffe durchführen können.

Explosion bei Testflug erhöhte Strahlung

Schon 2019 testete Russland einen ersten Prototyp der Burewestnik. Damals endete der kurze Testflug abrupt mit einem Absturz ins Meer. Im August 2019 wurde der Marschflugkörper dann abermals getestet – wobei es zu einer Explosion kam, die mehrere Menschen tötete. Die Strahlungswerte in den umliegenden Dörfern und Städten stieg in der Folge sprunghaft an.

Zwischen 2017 und 2019 hat Russland die Burewestnik 13 Mal getestet. Sämtliche Versuche blieben bislang erfolglos. Nun will Russland es geschafft haben, den nuklearen Flugmarschkörper zum Fliegen zu bringen. Falls das der Wahrheit entspricht, dürfte die Ukraine einen weiteren Grund zur Sorge haben. (obf)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?