EU-Ratspräsident Charles Michel trifft Wolodimir Selenski
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Besuch in Kiew:EU-Ratspräsident Charles Michel trifft Wolodimir Selenski

Klares Signal an Putin
Darum ist diese Umarmung so wichtig für die Ukraine

Mitten im Krieg ist EU-Ratspräsident Charles Michel in die Ukraine gereist. Nicht nur, um Präsident Selenski zu treffen, sondern sich auch vor Ort ein Bild der Zerstörung zu machen. Dabei nahm Michel eine Ukrainerin in den Arm.
Publiziert: 21.04.2022 um 12:12 Uhr

Er drückt sie fest an sich, spendet Trost, während die Frau ihre Augen schliesst. Ein kurzer Moment, der aber so wichtig ist für die Ukraine. EU-Ratspräsident Charles Michel (46) signalisiert mit dieser Umarmung Unterstützung im Kampf gegen Wladimir Putin (69).

Angesichts der Lage will der Westen die militärischen und finanziellen Hilfen für Kiew nochmals verstärken. «Sie sind nicht allein, wir sind bei Ihnen und wir werden alles tun, um Sie zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass die Ukraine den Krieg gewinnt», betonte Michel nach diesem Foto am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (44).

Michel betonte die Geschlossenheit der Europäischen Union. Dem russischen Präsidenten werde es «weder gelingen, die Souveränität der Ukraine zu zerstören, noch die Europäische Union zu spalten». Selenski bekräftigte den Wunsch seines Landes nach einem EU-Beitritt. Eine Mitgliedschaft in der EU sei «eine Priorität für unseren Staat», so der ukrainische Präsident.

EU-Ratspräsident Charles Michel nimmt eine Ukrainerin in den Arm.
Foto: Charles Michel
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«Die Geschichte wird Kriegsverbrechen nicht vergessen»

Michel war am Vormittag in Kiew eingetroffen und hatte auf Twitter geschrieben: «Im Herzen eines freien und demokratischen Europas.» Dazu postete Michel ein Foto, das ihn im Bahnhof der Hauptstadt zeigt.

Der EU-Ratspräsident besuchte die Ortschaft Borodjanka in der Nähe der Hauptstadt Kiew, wo die russische Armee nach ukrainischen Angaben Massaker an Zivilisten verübte. Dabei stellte er klar: «Die Geschichte wird Kriegsverbrechen nicht vergessen.» Und er betonte, dass es keinen Frieden ohne Gerechtigkeit geben könne.

Sanktionen gegen Russland sollen verschärft werden

Vor knapp zwei Wochen besuchten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) und der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell (74) die ukrainische Hauptstadt. Der ukrainische Präsident hat auch Bundeskanzler Olaf Scholz (63) eingeladen. Eine Zusage aus Berlin gibt es bisher allerdings nicht, nachdem ein Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) von der ukrainischen Führung abgelehnt worden war.

Die Europäische Union arbeitet derzeit an einer weiteren Verschärfung der Sanktionen gegen Russland. Nach von der Leyens Angaben soll erstmals auch der Ölsektor betroffen sein. Medienberichten zufolge könnte die EU-Kommission die neuen Strafmassnahmen ab der kommenden Woche vorstellen. (AFP/jmh)

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