Militärexperte ist sich sicher
Darum bekommt Russland bald ein grosses Problem im Krieg

Die USA schicken nun doch Munition mit deutlich grösserer Reichweite in die Ukraine. Militärexperte Mick Ryan glaubt, dass dieser Entscheid eine Wende im Ukraine-Krieg bedeuten könnte.
Publiziert: 04.02.2023 um 22:35 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2023 um 09:23 Uhr

Schon lange fordert der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (45) Artillerie-Munition mit grösserer Reichweite vom Westen. Die USA zögerten lange mit einem Entschluss. Unter anderem aus Sorge. Denn die US-Regierung rund um Präsident Joe Biden (80) befürchtete, die Ukrainer könnten mit der weitreichenderen Munition russisches Staatsgebiet angreifen – was wohl eine totale Eskalation des Konflikts bedeuten würde.

Im Angesicht von Putins geplanter Grossoffensive wollen die Amerikaner nun doch liefern. Das berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf das Pentagon. Demnach soll die Ukraine sogenannte GLSD-Bomben erhalten. Diese kommen laut «Focus» mit einer Reichweite von gut 150 Kilometern etwa doppelt so weit wie die bisherige Munition für die HIMARS-Raketenwerfer.

«Tiefer in russische Gebiete schiessen»

Der australische Militärexperte Mick Ryan ist sich sicher, dass die neuen Bomben den Verlauf des Kriegs entscheidend beeinflussen können. Auf Twitter schreibt der pensionierte Generalmajor: «Das ist ein Schlüssel dazu, die russische Offensive deutlich zu erschweren. Diese Waffen erlauben es den Ukrainern, noch viel tiefer in russisches Gebiet zu schiessen.»

Die russischen Truppen stehen laut Militärexperte Mick Ryan vor drei Problemen.
Foto: keystone-sda.ch
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Für die russischen Truppen sieht Ryan aufgrund der neuen Munition drei Probleme:

  1. Die russischen Nachschublinien müssen neu organisiert werden.
  2. Russland kann Einheiten hinter der Front nicht mehr zusammenziehen.
  3. Teures Kriegsgerät muss noch weiter zurückgezogen werden.

Ukraine auf US-Waffenlieferungen angewiesen

Der Australier ergänzt seinen Beitrag mit einer Karte der Ukraine. Dabei wird die Reichweite der bisherigen HIMARS-Raketen mit der Reichweite der GLSD-Bomben verglichen. Dazu schreibt er: «Das bringt die Ukraine noch nicht in die Position, eine Gefahr für die Krim darzustellen. Doch sollten die Ukrainer ihre Gebiete im Süden zurückerobern können, dann könnten sie auch die russisch besetzte Halbinsel angreifen.»

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Ob die neuen Bomben tatsächlich einen so grossen Einfluss auf den Kriegsverlauf haben werden, muss sich noch zeigen. Klar ist: Die Ukraine ist auf westliche Waffenlieferungen, speziell aus den USA, angewiesen. Deshalb fordert Ukraine-Präsident Selenski immer schwereres Kriegsmaterial. Nach der Zusage von Leopard-2-Panzern aus Deutschland sollen Kampfjets folgen. (obf)

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