Mit einfachem Trick
So bringen Oligarchen ihre Luxus-Yachten in Sicherheit

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine macht der Westen Jagd auf die Luxus-Schiffe von Putins Freunden. Doch die russischen Oligarchen überlisten die Fahnder mit einem einfachen Trick.
Publiziert: 29.05.2022 um 19:17 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2022 um 09:28 Uhr

Nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat der Westen Sanktionen gegen Russland verhängt. Davon betroffen sind beispielsweise auch die Oligarchen des Landes. Fahnder machen Jagd auf deren Vermögenswerte – laut der EU-Kommission haben die Oligarchen dadurch bisher rund zehn Milliarden Euro verloren. Gut 2,3 Milliarden davon stammen aus der Sicherstellung der Prunkschiffe aus dem Besitz Kreml-naher Oligarchen.

Wie «The Guardian» berichtet, schützen sich einige der superreichen Russen derzeit mit einem einfachen Trick vor der Beschlagnahmung: Sie schalten einfach das «Automatic Identification System» (AIS) ab, mit dem die alle Schiffe aber einer gewissen Grösse ausgestattet sind. Normalerweise kann man sie mit dem AIS überall auf der Welt orten – vorausgesetzt, das System ist eingeschaltet.

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Mehrere Yachten verschwunden

Wie die Zeitung weiter berichtet, sind durch solche Massnahmen bereits mehrere Yachten verschwunden. Unter anderem die 72-Meter lange Yacht «Clio» von Oleg Deripaska – einem Grossaktionär des russischen Aluminiumkonzerns Rusal. Auch von der 70 Meter langen «Galactica Super Nova» des russischen Unternehmers Vagit Alekperow (71) fehlt jede Spur.

Um Kreml-treue Oligarchen zu bestrafen, haben westliche Fahnder deren Vermögenswerte beschlagnahmt – darunter viele Luxus-Yachten.
Foto: AP
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Wie vom Erdboden verschluckt ist ausserdem sowie die 140-Meter-Yacht «Ocean Victory» von Wiktor Raschnikow, Mehrheitseigner eines Stahlunternehmens. Das letzte Funkzeichen wurde am 1. März von einem Ankerliegeplatz bei den Malediven empfangen. Möglicher Grund: Zwischen dem Inselstaat und den USA besteht kein Auslieferungsvertrag. Weltweit gibt es laut offiziellen Berichten aus der Schiffbauindustrie 9300 solche Superyachten – jede Zehnte soll im Besitz von Russen sein.

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Helikopterlandeplätze, Pool und Kino

Anfang Mai hatten italienischen Behörden die in einer toskanischen Werft liegende Mega-Yacht «Scheherazade» festgesetzt. Das Ministerium gab den Namen des Eigentümers nicht bekannt. Medienberichten zufolge könnte das Luxusschiff aber Wladimir Putin gehören.

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Das im Jahr 2020 von der deutschen Firma Lürssen gebaute Schiff verfügt über zwei Helikopterlandeplätze, einen Pool sowie ein Kino. Es ist umgerechnet rund 670 Millionen Franken wert. (bra)

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