Nach Absage von Besuch
Dänische Regierung und Polizei sauer auf Trump

Zwischen Dänemark und den USA herrscht Eiszeit. Weil Dänemark nicht über einen Verkauf von Grönland verhandeln will, hat Trump kurzerhand eine Visite abgesagt. Nur ein Däne findet Trumps Idee toll.
Publiziert: 21.08.2019 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2021 um 16:21 Uhr
Verärgert: Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen.
Foto: AFP
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Die Dänen sind auf Donald Trump (73) nicht gut zu sprechen. Seit er sie aufgefordert hat, ihm doch Grönland zu verkaufen, herrscht zwischen Kopenhagen und Washington Eiszeit. Trump haute sogar noch eins drauf, indem er eine Fotomontage twitterte, die einen Trump-Tower auf Grönland zeigt. Dazu schrieb er allerdings: «Ich verspreche, das Grönland nicht anzutun.»

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Als Reaktion auf die Antwort Dänemarks, auf den Deal nicht einzugehen, sagte Trump nun kurzerhand einen auf Anfang September geplanten Besuch in Kopenhagen ab.

Regierungschefin verärgert

Seither werfen sich die beiden Seiten, wenn auch freundliche aber dennoch deutliche, Vorwürfe an den Kopf.

Am Mittwoch reagierte Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen (41): Sie betonte zwar die guten Beziehungen zwischen ihrem Land und den USA, sagte aber auch: «Ich bin natürlich etwas verärgert und überrascht darüber, dass der US-Präsident seinen Besuch abgesagt hat. Die Vorbereitungen liefen ... Ich hatte mich auf einen Dialog gefreut!»

Verärgert reagierte auch der Polizeiverband-Vorsitzende Claus Oxfelt, der für den Trump-Besuch schon viel vorbereitet hat: «Wir haben mit Hochdruck gearbeitet. Ich weiss, dass das grosse Frustrationen auslöst, wenn man so viel Zeit in einen Besuch investiert hat», sagte er der Nachrichtenagentur Ritzau.

Der Königliche Hof äusserte sich zurückhaltend. Hofsprecherin Lene Balleby teilte mit: «Es kam als grosse Überraschung. Mehr ist zu dieser Sache nicht zu sagen.»

Pompeo versucht zu beruhigen

US-Aussenminister Mike Pompeo (55) versuchte zu schlichten, als er seinem Amtskollegen Jeppe Kofod telefonierte. Er würdigte Dänemarks Rolle als Verbündeter der USA, beide Minister haben zudem über eine «Verstärkung der Zusammenarbeit» in der Arktis gesprochen.

Auf das nette Telefonat lud Trump allerdings wieder scharf nach. Er warf der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen eine «gemeine» Wortwahl vor, weil diese die Kaufabsichten als «absurd» bezeichnet hatte. Trump: «So redet man nicht mit den USA, solange ich hier etwas zu sagen habe.»

Ein Däne findet Trumps Idee toll

Nur ein Däne ist voll und ganz auf der Seite von Trump. Der Unternehmer und frühere Bankgründer und Bankchef (Saxo-Bank), Lars Seier Christensen, schrieb am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite: «Ich kann ihn eigentlich gut verstehen. Unsere Politiker benehmen sich wie eine Gruppe provinzieller Idioten ohne das geringste Nachdenken oder auch nur Wissen darüber, was da eigentlich vorgeschlagen wurde. Ohne Respekt dafür, warum die USA – unsere einzigen wirklichen Beschützer in dieser grossen und gefährlichen Welt – sich um Grönland sorgen, weil es Dänemark in einer Krise nicht verteidigen könnte.»

Und Christensen beschwichtigt Trump: «Es tut mir leid, aber Sie werden ein andermal willkommen sein, Herr Präsident.» (gf)

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