Nach der Apple-Klage
US-Ermittler wollen auch WhatsApp mitlesen

Nun ist auch der populäre Messaging-Dienst WhatsApp an der Reihe: Das US-Justizministerium stört sich an der Verschlüsselung der Nachrichten.
Publiziert: 14.03.2016 um 10:32 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:12 Uhr
Lorenz Keller

Der Streit zwischen Apple und dem FBI schlägt immer noch hohe Wellen. Nun wird ein zweiter Fall bekannt, in dem sich US-Ermittler an der Verschlüsselung von Daten stören. Laut «New York Times» verhinderten nicht knackbare WhatsApp-Nachrichten eine Überwachung. 

Nun soll das amerikanische Justizministerium über das weitere Vorgehen beraten. Also ob der Messaging-Dienst, der Facebook gehört, beispielsweise gezwungen werden soll, eine Hintertüre für die Behörden einzubauen. So dass das FBI oder andere Ermittler auf gerichtliche Anordnung die Nachrichten mitlesen können. 

Allerdings geht es im WhatsApp-Fall nicht um Terrorismus wie bei Apple, darum ist er bislang vielleicht auch nicht öffentlich geworden. Der iPhone-Hersteller soll ja laut einem ersten Gerichtsurteil gezwungen werden, dem FBI Zugang zum Smartphone der der Attentäter von San Bernardino zu verschaffen. Apple-CEO Tim Cook wehrt sich vehement dagegen.

Nach Apple gerät nun offenbar auch der populäre Kurzmitteilungsdienst WhatsApp ins Visier der US-Behörden (Archiv)
Foto: /KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

WhatsApp-Gründer Jan Koum hatte sich schon vor bekanntwerden des neuen Angriffs auf die Seite von Apple geschlagen. «Wir dürfen diesen gefährlichen Präzedenzfall nicht zulassen», schreibt er auf Facebook. Frieden und Freiheit seien in Gefahr.

Damit teilt er die Meinung des grössten Teils der Tech-Branche und auch vieler neutraler Beobachter. Sie alle wollen verhindern, dass die Behörden alle Firmen zwingen können, in die Sicherheitssysteme Hintertüren einzubauen.

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