Online-Show veräppelt Peskows Sohn
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Er soll in den Krieg ziehen:Online-Show veräppelt Peskows Sohn

«Nur wenige wissen davon»
Hat Putin-Sprecher Peskow seinen Sohn an die Front geschickt?

Prigoschin behauptet, dass der Sohn von Kreml-Sprecher Dimitri Peskow als Wagner-Söldner in die Ukraine geschickt wurde. Dabei hatte dieser im September gesagt, er werde nicht freiwillig kämpfen.
Publiziert: 22.04.2023 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2023 um 21:17 Uhr
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Jenny WagnerRedaktorin News

Hat Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) seinen Sohn in den Ukraine-Krieg geschickt? Das zumindest behauptet der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (64) in einem Interview der russischen Nachrichtenseite «Ria Fan». Prigoschin sollte Peskows Sohn, der ein paar Jahre im Ausland gelebt hatte, als Wagner-Söldner in die Ukraine aufbieten. «Nimm ihn als einfachen Schützen», habe er laut dem Wagner-Boss gesagt.

Laut dem russischsprachigen Nachrichtenportal Meduza trifft das auf Nikolai Peskow (33) zu. Doch ausgerechnet der hatte sich im September noch vehement geweigert, in den Dienst zu treten. Ein Vertrauter des inhaftierten Kremlkritikers Alexei Nawalny (46), Dmitri Nisowzew, hatte während eines Livestreams auf Youtube bei Peskows Sohn angerufen, unter dem Vorwand, ihn in den Krieg schicken zu wollen. Er fragte, ob Peskow bereit wäre, als Freiwilliger im Krieg zu kämpfen.

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«Wenn Sie wissen, dass ich Herr Peskow bin, müssen Sie verstehen, wie falsch es wäre, wenn ich mich dort aufhalten würde», stellt Peskows Sohn im Gespräch klar. Der junge Mann betonte, dass es nicht gut für den Mitarbeiter wäre, ihn in die Ukraine zu schicken. Denn wer weiss, was Papa Peskow mit dem Offizier anstellt, wenn er erfährt, dass sein eigener Sohn einberufen wurde.

Laut Wagner-Boss Prigoschin hat Kremlsprecher Dimitri Peskow seinen Sohn an die Front geschickt.
Foto: Keystone
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«Er arbeitete als normaler Artillerist»

Dabei wäre er der perfekte Kandidat. Peskow ist ein Reservist der Atomraketenstreitkräfte. Der russische Präsident Wladimir Putin (70) schickte im September 300'000 Reservisten in den Krieg. Doch von den Kindern der Kreml-Elite liess er die Finger.

Prigoschin erzählt etwas anderes. «Er arbeitete normal als einfacher Artillerist, knietief im Schlamm und in der Scheisse», behauptet er über den ältesten Peskow-Sohn. «Nur wenige wissen davon», fügt Prigoschin hinzu. Meduza bat den Kremlsprecher um eine Stellungnahme, diese blieb aber unbeantwortet. Falls Prigoschins Aussagen stimmen, stellt sich die Frage, weshalb Peskow als Wagner-Kämpfer, nicht aber als Reservist in die Ukraine zog. (jwg)

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