Polizei findet ihn 1000 Kilometer von zu Hause entfernt
Drei Jahre lang vermisst – 19-Jähriger an Tankstelle gefunden

Connorjack O. wurde 2019 in Kalifornien als vermisst gemeldet. Nun, fast drei Jahre später, haben ihn Polizisten im US-Bundesstaat Utah gefunden. Ein aussergewöhnlicher Fund, denn zwischen den beiden Orten liegen rund 1000 Kilometer.
Publiziert: 17.04.2022 um 16:10 Uhr

Im US-Bundesstaat Utah wurde vergangene Woche der 19-jährige Connerjack O.* wiedergefunden, der im September 2019 als vermisst gemeldet wurde. Das Besondere: Der junge Mann verschwand damals im mehr als 1000 Kilometer entfernten Kalifornien.

O. habe zitternd vor einer Tankstelle gelegen, als ihn Hilfssheriffs am 9. April fanden. Ein Bewohner des Orts Summit County hatte ihn dort schlafen gesehen und daraufhin die Polizei informiert.

O. war Bewohnern bereits aufgefallen

Ganz unbekannt war O. den Behörden aber nicht. Einigen Bewohnern sei in den vergangenen Tagen mehrmals ein junger Mann aufgefallen, der mit einem Einkaufswagen durch die Gegend streifte. Die Polizei vermutete deshalb, dass es sich um dieselbe Person handelte, die sie zitternd an der Tankstelle gefunden hatten.

Der heute 19-Jährige Connorjack O. wurde 2019 in Kalifornien als vermisst gemeldet. Nun wurde er im gut 1000 Kilometer entfernten Bundesstaat Utah von Polizisten gefunden.
Foto: Summit County Sheriff Dept.
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Die Polizisten begannen daraufhin, Vermisstmeldungen von Kindern zu durchforsten und stiessen dabei auf Connorjack O. Obwohl der damals 17-Jährige an einem weit entfernten Ort als vermisst gemeldet wurde, erhärtete sich der Verdacht, dass der Junge an der Tankstelle O. sein könnte.

Mutter lieferte den entscheidenden Hinweis

«Die Beamten begannen zu telefonieren und konnten Kontakt zu Connorjacks Mutter aufnehmen», schreibt der Hilfssheriff von Summit County, Andrew Wright, in einer Mail an CNN. Die Mutter erzählte den Polizisten, dass O. ein auffälliges Muttermal am Hals habe.

Und tatsächlich: Der Junge an der Tankstelle hatte genau dasselbe Mal. Für die Polizei war nun klar: Es handelt sich eindeutig um Connorjack O. Die Erleichterung war gross, denn zuvor war O. gegenüber den Beamten nicht sehr gesprächig gewesen.

So hatte O. den Beamten nichts über sich erzählt. Die Polizei «hatte keinen Grund, seine Daten zu verlangen, da er nicht gegen das Gesetz verstossen hatte», so Wright.

«Mein Schatz lebt!»

Um O. zu identifizieren, nahmen sein Stiefvater und sein Grossvater den weiten Weg nach Utah auf sich. Die beiden konnten es kaum glauben, als sie O. nach fast drei Jahren wieder gegenüberstanden. Auch die Mutter war über das Telefon mit dabei und erwartete sehnlichst Klarheit, ob es sich bei dem Jungen tatsächlich um ihren Sohn handelt.

In einem Video, das CNN vom Büro des Sheriffs zugesandt wurde, ist zu hören, wie das Zusammentreffen abgelaufen ist. «Ist er es?», fragt die Mutter. «Ein bisschen älter, aber ja», antwortet der Stiefvater. Bei der Mutter brechen daraufhin alle Dämme. «Mein Schatz lebt!», schluchzt die Mutter.

Da O. immer noch auf Pflege und Hilfsmittel angewiesen ist, ist er noch nicht zurück zu seiner Familie, die inzwischen im Bundesstaat Idaho lebt, zurückgezogen. (ced)

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