Hier haben sich Aktivisten bereits festgeklebt
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Blockaden der Klima-Aktivisten:Hier haben sich Aktivisten bereits festgeklebt

Polizei stellt Einsatz in Rechnung
So teuer ist es, einen Klima-Kleber vom Boden zu lösen

Die Klima-Kleber sorgen mal wieder für Chaos. Während in München der Polizeieinsatz in Rechnung gestellt wurde, lässt die Wiener Polizei Aktivisten auf der Brücke kleben. In Zürich hat sich die Polizei dagegen entschieden, die Aktivisten zahlen zu lassen.
Publiziert: 22.02.2023 um 16:19 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2023 um 09:48 Uhr

Um Klima-Kleber von den Strassen zu lösen, hat die Münchner Polizei spezielle «Glue-on-Teams» gegründet, schreibt der Mitteldeutsche Rundfunk. Mithilfe von Seifenlauge und Speiseöl bekommt man festgeklebte Hände vom Asphalt. Eine Arbeit, die in wenigen Minuten erledigt ist. Eine Arbeit, die trotzdem kostet. Und dafür fordert die Münchner Polizei jetzt eine Aufwandsentschädigung.

«250 Euro möchte die Polizei für drei Minuten Aufwand, um mich von der Strasse zu lösen», twittert der Klima-Aktivist und Priester Jörg Alt (61) am Montag. Alt ist fassungslos. «Der Stundensatz ist höher als der meiner Rechtsanwaltskanzlei», fährt er fort.

Die 250 Euro muss der Aktivist unabhängig von der Geldstrafe bezahlen. Um die Kleber zu lösen, mussten die Glue-on-Teams ausrücken. Im Schreiben an Alt heisst es, mit dem Einsatz sei ein erheblicher zeitlicher und personeller Aufwand für das Polizeipräsidium verbunden.

Klima-Aktivist Jörg Alt soll 250 Euro an die Polizei München zahlen.
Foto: Twitter
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Meinung auf Twitter ist gespalten

In den Kommentaren des Twitter-Posts ist eine heisse Diskussion entbrannt. Manche finden es frech, dass die Polizei einfach Kosten erhebt, andere empfinden Genugtuung darüber, dass die Aktionen bestraft werden.

Auch die Zürcher Polizei drohte damit, die Einsatzkosten zu verrechnen. Im November hiess es auf Blick-Anfrage, die Renovate-Aktivisten würden zur Kasse gebeten werden. Letztlich hat man den Demonstranten doch keine Rechnung gestellt. Die Polizei teilte mit, dass der Einsatz im November zur Grundversorgung gehört habe «und somit zu den Kernaufgaben der Polizei, die mit allgemeinen Staatsmitteln finanziert werden.»

Wiener Polizei liess Aktivisten angeklebt zurück

In Wien kam es derweil zu einer absurden Situation. Klimakleber kletterten auf die Schilderbrücke auf der A23 und klebten sich dort fest, schreibt der «Kurier». Weil sie aber keine Verkehrsbehinderung darstellten, liess die Polizei die Aktivisten mehrere Stunden dort zurück.

«Die vier Bürgerinnen und Bürger, die heute Morgen eine Mautbrücke über der Südosttangente bestiegen und sich dort festgeklebt hatten, befinden sich nach wie vor über dem tosenden Verkehr», teilte die Letzte Generation Österreich am Montag mit. Schliesslich lösten sich die Kleber selbst von der Brücke. (jwg)

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