Safespace sorgt für Wirbel
Sumeja Zumberi (18) eröffnet Eiscafé nur für Frauen

In Bremen hat die 18-jährige Sumeja Zumberi ein Eiscafé nur für Frauen eröffnet, das für Begeisterung und hitzige Diskussionen sorgt. Sie will Frauen jeden Alters einen «Safespace» bieten.
Publiziert: 11.09.2024 um 20:46 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • 18-Jährige eröffnet Eiscafé in Bremen nur für Frauen
  • Männer dürfen bestellen, aber nicht im Café sitzen
  • Sumeja Zumberi führt das Café mit Unterstützung ihrer Mutter
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christina BenzPraktikantin News

Es sollte ein einfaches Eiscafé werden – doch es ist viel mehr als das. Im Stadtteil Gröpelingen mitten in Bremen hat die 18-jährige Sumeja Zumberi einen Rückzugsort nur für Frauen geschaffen. Ein Ort, an dem sie sich sicher und willkommen fühlen sollen. Ihr mutiger Schritt sorgt seit der Eröffnung nicht nur für Begeisterung, sondern auch für hitzige Diskussionen – vor allem bei den Männern.

«Eigentlich war die Idee, ein herkömmliches Café für alle Geschlechter zu eröffnen. Während der Planungen haben wir uns dann aber entschieden, einen Ort nur für Frauen zu schaffen», erklärt Zumberi zum Newsportal «Buten un Binnen». In ihrer Heimat Kosovo gibt es das Konzept bereits und ist sehr beliebt. 

Die Cafés im Stadtteil Gröpelingen werden laut Zumberi auffällig oft von Männern besucht. Das führe dazu, dass sich manche Frauen unwohl fühlen. Genau diesen möchte die 18-Jährige einen «Safespace» bieten. Auch in der Kommentarspalte auf Instagram spiegelt sich das wider. «Mein Traum ist wahr geworden», schreibt eine Nutzerin, und eine weitere meint: «Ich renn morgen zu euch». Doch das Konzept stösst auch auf Kritik.

Sumeja Zumberi hat in Bremen das Baresha-Eiscafé eröffnet, einen Rückzugsort, der Frauen einen sicheren Raum bietet.
Foto: Instagram / @bareshafraueneiscafe
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Diskriminierung und Rückschritt der Gesellschaft?

Vor allem die männliche Community scheint sich daran zu stören. Zumindest, wenn man den Kommentaren auf Instagram Glauben schenkt. «Ist das diese sogenannte Diskriminierung von Geschlechtern?», schreibt ein Nutzer. Ein anderer schliesst sich mit der Aussage an und meint: «Rückschritt der Gesellschaft, wenn jetzt wieder Geschlechter getrennt werden». Sind Männer also nicht willkommen im Eiscafé Baresha?

Kurz zusammengefasst: Auch Männer werden bedient und sind willkommen. Das Einzige, was sie nicht finden werden, ist ein Sitzplatz. Denn diese sind für Frauen reserviert. «Männer können bei uns alles zum Mitnehmen bestellen», sagt die junge Inhaberin. 

Für Jungen macht das Café eine Ausnahme. Schliesslich sollen sich auch Mütter mit ihren Kindern im Café wohlfühlen und sich zurückziehen können. «Kinder sind herzlich willkommen bei uns», heisst es in den sozialen Medien. 

Angebot ergänzt Stadtteil sinnvoll

Neben der Arbeit in dem Eiscafé geht Sumeja Zumberi noch zur Schule. Unterstützung bekommt sie von ihrer Familie. Vor allem Mutter Hirmete Zumberi unterstützt tatkräftig. Sie führen das Frauencafé Baresha gemeinsam. 

Der Name Baresha bedeutet auf Albanisch Schafshüterin und symbolisiert laut Zumberi die Stärke der Frau. Sie will Frauen jeden Alters einen «Safespace» bieten – gerade in Gröpelingen mit seiner hohen Kriminalitätsrate.

Auch Quartiermanagerin Bärbel Froemel sieht das Baresha-Eiscafé als Chance, dass Frauen im öffentlichen Raum sichtbarer werden. Sie sagt zu «Buten un Binnen», dass das Café das Angebot im Stadtteil sinnvoll ergänze. «Das zeigt, dass Frauen einen grossen Bedarf haben, sich in geschützten Räumen zu treffen, um unter sich zu sein.»

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