Schweizerin in Indien getötet
Vater von Gurpreet S. (36) drohte Familie des Opfers

Im Mordfall um die in Indien getötete Schweizerin Tanja F. kommen neue Details ans Licht. Der Vater des Verdächtigen soll sich eingemischt haben. Er reiste offenbar vor der Tat in die Schweiz und drohte der Familie des Opfers.
Publiziert: 14.11.2023 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2023 um 17:07 Uhr

Mitte Oktober wurde die Schweizerin Tanja F.* in Indien getötet. Mit Gurpreet S.** (33) wurde schnell ein Tatverdächtiger festgenommen. Die indische Polizei geht davon aus, dass es bei dem brutalen Mord um Geld ging. Neue Details untermauern die These der Ermittler jetzt.

Der Vater des mutmasslichen Mörders soll sich in den Finanzstreit um umgerechnet rund 8670 Franken eingemischt haben. Das berichtet «Indian Express» unter Berufung auf Polizeikreise.

Arjun S.** soll demnach vor der Tat in die Schweiz gereist sein. Dort soll er die Familie des Opfers bedroht haben.

Gurpreet S. wird verdächtigt, eine Schweizerin getötet zu haben.
Foto: Times of India
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Was war das Motiv von Gurpreet S.?

Die Ermittler haben laut dem Bericht 2500 Nachrichten ausgewertet, die sich die Frau aus dem Kanton Zürich und der Verdächtige schickten. Dabei kam die brisante Rolle des Vaters ans Licht.

In einer der Nachrichten forderte die Schweizerin Gurpreet S. auf, seinen Vater Arjun anzurufen und ihn zu bitten, ihr Haus in der Schweiz zu verlassen, nachdem sie erfahren hatte, dass dieser ihren Eltern gedroht hatte, sollte sie nicht zahlen.

Dass Gurpreet S. Tanja F. wegen eines abgelehnten Heiratsantrags getötet haben soll, schliessen die Ermittler inzwischen aus. Der Mann hatte sich bei Verhören immer wieder in Widersprüche verstrickt. Das Motiv dürfte stattdessen der Streit ums Geld gewesen sein. 

Mordwerkzeuge: Eisenkette und Plastiktüte

S. hatte die Zürcherin unter dem Vorwand eines «Rituals» nach Neu-Delhi gelockt und ihr «geistigen Frieden» versprochen. Für die «Heilung» verlangte der Inder eine Entschädigung – und das offenbar ständig. Tanja F. soll sich in den Chats geweigert haben, diese zu bezahlen.

Kurz vor ihrem Tod soll sie in Neu-Delhi allerdings eine Bank besucht haben. Auch hätten Aufnahmen von Überwachungskameras die Schweizerin an mehreren Geldautomaten gezeigt, so ein Beamter.

Mittlerweile liegen auch die Ergebnisse der Obduktion der Leiche vor. Laut Polizei soll Tanja F. mit einer Eisenkette und unter Einsatz einer Plastiktüte erstickt worden sein. Insgesamt zählten die Gerichtsmediziner neun Wunden an ihrem Körper. (nad)

* Name geändert
** Name bekannt 

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