«Irgendwo gibt jemand sein Leben für deines»
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Wolodimir Selenski:«Irgendwo gibt jemand sein Leben für deines»

Selenski träumt von Kriegsende – und vom Ende Putins
«Ich will einfach ans Meer und mal ein Bier trinken»

Der ukrainische Präsident gibt sich mitten im Krieg nahbar. In einem Interview träumt er vom Kriegsende, schwärmt davon, was er tun würde, wenn sein Land wieder sicher sei.
Publiziert: 13.12.2022 um 03:22 Uhr
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Aktualisiert: 26.12.2022 um 10:17 Uhr

Wolodimir Selenski (44) führt die Ukraine seit rund neun Monaten durch Russlands Angriffskrieg. Im Interview mit US-Moderator David Letterman (75) träumt er von einem Ende des Krieges – und denkt an Ferien. «Ich will einfach ans Meer und mal ein Bier trinken», sagt der Präsident laut ukrainischen Medien, die das Interview vorab gesehen haben.

Selenski wurde im Rahmen der Netflix-Produktion «My Next Guest» interviewt. Stattgefunden haben die Aufnahmen im Oktober im Kiew – in einer U-Bahn-Station. Dem Ukraine-Präsidenten, der im Jahr 2019 gewählt wurde, ist jedoch bewusst, dass der Traum von Ferien noch weit entfernt ist.

Selenski spricht mit US-Moderator Letterman
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An einem Bahnsteig:Selenski spricht mit US-Moderator Letterman

Selenski spricht über seine Familie

Das Bier am Strand werde erst nach dem Sieg der Ukraine möglich sein. Er macht klar: «Bis zu unserem Sieg werde ich aber Präsident sein.»

Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski öffnet sich im Interview mit US-Moderator David Letterman.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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Kraft tanke Selenski bei seiner Familie. Im Interview mit Letterman spricht er auch über seine Frau und Kinder. Bei ihnen könne er durchatmen. Doch seine Kinder leiden massiv unter dem Krieg: «Mein Sohn ist neun Jahre alt. Er kennt die Namen von allen Waffen. Wir bringen alle Opfer. Unsere Kinder opfern ihre Kindheit.»

Das Ende Putins sei Ende des Krieges

Ein konkretes Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Aktuell gibt es keine Friedensverhandlungen, die Lage an den Fronten ist verhärtet. Für Selenski ist dennoch klar, dass ein schnelles Kriegsende möglich wäre. Dies sollte der russische Präsident Wladimir Putin (70) plötzlich sterben.

Denn, so der Ukraine-Präsident, autoritäre Regime seien auf eine Person zugeschnitten. «Wenn dieser Mensch geht, dann stehen die Institutionen still. Eine solche Zeit war in der Sowjetunion. Alles blieb stehen», so Selenski. Sollte es zu einem Tod des russischen Präsidenten kommen, wäre das Land mit sich selbst beschäftigt, erklärt der Ukraine-Präsident.

Ihm sei laut den Ausschnitten aus dem Interview auch bewusst, dass das Risiko, dass Putin Atomwaffen nutze, gering sei. «Ihm ist klar, dass, wenn er sie einsetzt, das für ihn persönlich Konsequenzen haben würde», sagt Selenski. Auch sagt er, dass Putin das Leben zu sehr liebe, als dass er diesen Schritt wagen würde. (euc)


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