Sogar bestohlener Wirt reagiert emotional
Zechpreller entschuldigen sich 15 Jahre nach Tat

Vor 15 Jahren lief eine Gruppe aus einer Bar in Italien, ohne ihre Rechnung zu zahlen. Nun zeigt einer der Übeltäter Reue: Er entschuldigt sich bei den Betreibern und bezahlt die Zeche.
Publiziert: 02.11.2023 um 16:11 Uhr

Da staunte Andrea Bosisio nicht schlecht. Kürzlich erhielt der Besitzer der Bar Simposio in der italienischen Stadt Trient einen Brief, darin eine Entschuldigung und 30 Euro. Der anonyme Absender gesteht, dass er vor 15 Jahren gemeinsam mit einigen Freunden in Bosios Betrieb die Zeche prellte.

«Wir sind weggelaufen, ohne zu bezahlen, was Unrecht war und uns zu Dieben machte», schreibt der Unbekannte. Seither habe er das Simposio nicht mehr betreten. Nun wolle er seine Schuld und die seiner Begleiter begleichen.

Den von ihm geschuldeten Betrag habe er vervierfacht und aufgerundet. «Ich glaube, damit habe ich den Fehler behoben, und überlasse es euch, die Entschuldigung zu akzeptieren oder nicht. Wir sehen uns in eurem Club wieder, aber ich werde erhobenen Hauptes eintreten.»

Andrea Bosisio (rechts, hier mit Bar-Gästen), Besitzer der Bar Simposio in Trient, hat aktuell allen Grund zur Freude.
Foto: Facebook/Il Simposio Bar-Ristorante
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«Erwarten dich mit offenen Armen»

Bar-Besitzer Andrea Bosisio war vom Brief gerührt. So sehr, dass er ein Bild davon in den sozialen Netzwerken teilte. «Eine Person, die sich nach 15 Jahren entschuldigt und Geld schickt: Das ist wunderbar», schreibt Andrea Bosisio.

Natürlich ginge es nicht um das Geld, sondern um die Geste, heisst es. «In den 18 Jahren des Simposios ist dies einer der besten Tage, den wir je hatten. Danke, danke, danke.» Zum Abschluss spricht er noch eine direkte Einladung an den Reumütigen aus: «Wir erwarten dich mit offenen Armen auf ein gutes Getränk und um dir persönlich zu danken.»

Laut der italienischen Zeitung «Corriere del Trentino» wird Zecheprellen bei den Italienern immer beliebter. So musste etwa im vergangenen Sommer die italienische Premierministerin Georgia Meloni (46) einschreiten, als sich auf Tiktok ein Video verbreitete, bei dem eine italienische Touristen-Gruppe in Albanien ohne die Rechnung zu zahlen aus einem Restaurant floh. Meloni forderte den italienischen Botschafter in Albanien auf, die Rechnung «für diese Idioten» zu bezahlen. «Italien darf seinen Respekt nicht verlieren.» (keg)

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