Die Nachbarn wussten schon länger Bescheid, wer da in der noblen Villa im Oberleitenweg 31b im österreichischen Kitzbühel ein und aus ging: Niemand Geringeres als Maria Woronzowa (38), Tochter des Kreml-Tyrannen Wladimir Putin (70). Oder wie es einer gegenüber dem «Spiegel» ausdrückt: «Jo kloar wohnt des Dirndl vom Putin da, des weiss ja eh a jeder.»
Das Problem dabei: Die Villa gehört einem seit 2014 sanktionierten Oligarchen. Hinter dem Kauf des Luxus-Chalets steckt Arkadi Rotenberg, enger Freund von Putin, wie der «Spiegel» und der «Standard» nun aufdecken.
Woronzowa immer von Bodyguards abgeschirmt
Rotenberg gelang es offenbar, trotz Sanktionen die Behörden zu täuschen und über ein komplexes System von Firmenkonstrukten und Strohleuten die Villa samt Pool für über 10 Millionen Euro zu kaufen.
Er selbst soll aber das Haus an bester Lage mit Blick auf die Streif nicht genutzt haben – sondern Woronzowa, die über Jahre oft mit ihrem niederländischen Ehemann in Kitzbühel gesichtet worden sei. Ein Nachbar erzählt, sie spreche perfektes Deutsch. Sie und ihr Mann seien aber immer von Bodyguards abgeschirmt worden.
Stadt überprüft Villa nun
Auch Putin selbst sei schon zu Besuch gewesen. Gerüchte über ein orthodoxes Weihnachtsfest, das hier gefeiert wurde, machten die Runde.
Die Behörden jedenfalls sind ahnungslos, wer in der Villa ein und aus geht. Die Stadtverwaltung schrieb laut «Spiegel» an einen Tiroler Oppositionspolitiker, man wisse nicht, wer die Villa bewohne, unter der Adresse sei seit 2013 niemand gemeldet. Nun will die Stadt prüfen, ob es sich um einen illegalen Freizeitwohnsitz handelt. (neo)
