«Es gibt nur noch einen Kandidaten, den ich überholen muss»
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Nikki Haley (52):«Es gibt nur einen Kandidaten, den ich überholen muss»

Überraschung in den USA
Nikki Haley gewinnt erstmals Vorwahl gegen Trump

In den US-Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner hat die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley ihren ersten Sieg im Duell gegen Ex-Präsident Donald Trump eingefahren.
Publiziert: 04.03.2024 um 02:56 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2024 um 08:07 Uhr

Nikki Haley (52) entschied die parteiinterne Abstimmung im Hauptstadtdistrikt Washington für sich, wie die Republikanische Partei in Washington am Sonntagabend (Ortszeit) nach der Abstimmung mitteilte. Das Ergebnis ändert nichts an der eindeutigen Dominanz von Donald Trump (77) im Rennen, bricht allerdings dessen bisherige Siegesserie und beschert Haley zumindest einen symbolischen Erfolg – wenn auch nur einen kleinen.

Der 77-Jährige hat trotz diverser Skandale, Eskapaden und einer chaotischen Amtszeit als Präsident grossen Rückhalt in der Parteibasis. Auch grosse juristische Probleme im Wahljahr – vier Anklagen in Strafverfahren und empfindliche Schadenersatzzahlungen in Zivilverfahren – haben Trump bislang politisch nicht geschadet.

Haley will nicht aufgeben

Offen ist, wie lange Haley noch im Rennen bleiben wird, da ihr faktisch keine Chancen mehr eingeräumt werden, Trump zu schlagen. Selbst in ihrem Heimatstaat South Carolina, wo Haley einst Gouverneurin war, hatte Trump Ende Februar mit grossem Abstand gesiegt.

Nikki Haley hat Grund zur Freude.
Foto: AFP
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Unterstützer des Ex-Präsidenten appellieren schon seit Wochen an die 52-Jährige, aufzugeben und ihre Wahlkampagne zu beenden. Haley hat bislang jedoch betont, sie werde mindestens bis zum «Super Tuesday» dabei bleiben: Dies ist der nächste grosse Meilenstein im Wahljahr an diesem Dienstag, wenn parallel in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten abgestimmt wird.

Wer in den USA Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in diesen parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Das Abstimmungsverfahren der Vorwahlen ist komplex und von Staat zu Staat unterschiedlich. Die beiden grossen Parteien stimmen dabei jeweils über die Delegierten ab, die auf den Nominierungsparteitagen im Sommer dann ihren Kandidaten für das Weisse Haus küren.

Sieg ändert nicht viel am Kräfteverhältnis

Der Nominierungsparteitag der Republikaner findet Mitte Juli in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin statt. Dort treffen sich 2429 Delegierte. Um zu gewinnen, muss ein Kandidat mindestens 1215 Delegierte hinter sich versammeln.

Trump hatte in den vergangenen Wochen bereits 244 Delegierte für sich gewonnen, Haley dagegen nur 24. Da der Hauptstadtdistrikt Washington nur 19 Delegiertenstimmen zu vergeben hat, ändert sich am Kräfteverhältnis durch Haleys Sieg dort nicht wirklich etwas. (SDA/obf)

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