Während des ersten Lockdowns im Mai 2020 kam es in Frankreich zu einer brutalen Tat: Eine junge Studentin (†21) wurde von ihrem Nachbarn (41) erstochen. Knapp drei Jahre später muss sich Benjamin C.* seit Dienstag wegen Mordes vor einem Gericht in Lyon verantworten.
Alles hatte so schön angefangen. Die junge Frau war in jenem Frühling gerade wieder in ihre Wohnung in Lyon zurückgekehrt und wollte mit ihren Freunden den Abend ausklingen lassen. Sie seien eine kleine Gruppe gewesen, weniger als zehn Leute, berichtet «Le Parisien». Die Gruppe verbrachte den Abend mit Musik, Kartenspielen und lustigen Gesprächen und genoss den gemeinsamen Abend. Doch dann nahm das Drama seinen Lauf.
Weil sich Nachbar Benjamin C. nicht mehr auf seine Online-Scrabble-Partie konzentrieren konnte, stürmte er um Mitternacht in die untere Wohnung und brachte seine Nachbarin auf brutale Art und Weise um. Er erstach sie vor den Augen ihrer Freunde, die junge Frau sackte in sich zusammen. Einer ihrer Freunde versuchte offenbar noch, einen Stuhl nach dem Angreifer zu werfen. Ohne Erfolg. Als die Polizei eintraf, war der Täter bereits wieder in seine Wohnung gegangen, hatte die Mordwaffe abgewaschen, sich an seinen Computer gesetzt und seine Scrabble-Partie zu Ende gespielt.
Er zeigte sich gelassen
Gegenüber den ausgerückten Kräften gab C. seine Tat offen zu. Sehr gelassen habe der Attentäter erklärt, dass die Freunde zu laut gewesen seien und er sich beim Bilden von schwierigen Wörtern nicht mehr konzentrieren konnte. Dieser Situation hätte er ein Ende setzen wollen.
Die Studentin wurde nach der Attacke mit einem Rettungswagen ins Spital gebracht, wo sie zwei Tage später ihren schweren Verletzungen erlag. Der Täter hatte eine Arterie getroffen. (ene)
* Name bekannt