Portugiesische Polizei sucht erneut in Stausee nach Maddie
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Vor einem Jahr:Portugiesische Polizei sucht erneut in Stausee nach Maddie

Weil sie verdächtigt wurden
Portugiesische Polizei entschuldigt sich bei Maddies Eltern

Vor 16 Jahren verschwand Maddie McCann in Portugal. Es ist unklar, was passiert ist und wo die Britin ist. Zunächst wurden auch ihre Eltern verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Dafür entschuldigt sich jetzt die portugiesische Polizei.
Publiziert: 30.10.2023 um 10:34 Uhr
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Marian NadlerRedaktor News

Auch 16 Jahre nach ihrem Verschwinden macht der Fall Madeleine «Maddie» McCann weiter Schlagzeilen. Noch immer ist unklar, was mit dem damals dreijährigen Mädchen passiert ist. Nun hat sich die portugiesische Polizei bei den Eltern der Britin entschuldigt, wie die BBC berichtet. 

Der Grund für die Entschuldigung: Kate und Gerry McCann (beide 55) waren zu Beginn der Ermittlungen verdächtigt worden, etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun gehabt zu haben.

Polizei schlug Kate McCann Deal vor

Anfang Jahr reiste eine Delegation hochrangiger Polizeikräfte von Lissabon nach London. Sie trafen sich mit Maddies Vater und baten für die Art und Weise um Verzeihung, wie die Familie behandelt und wie der Fall untersucht worden war. 

Die portugiesische Polizei hat sich bei den Eltern der verschwundenen Maddie McCann, Kate und Gerry McCann, entschuldigt.
Foto: Keystone
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Die Eltern waren im September 2007 im Rahmen der Ermittlungen zu Verdächtigen erklärt worden. Ihre Tochter war zuvor aus dem Zimmer in einer portugiesischen Ferienwohnung an der Algarve verschwunden. Die These der Ermittler damals: Das Paar soll eine Entführung inszeniert und die Leiche ihrer Tochter versteckt haben. Kate McCann soll sogar ein Deal angeboten worden sein. Sie sollte den Tod ihrer Tochter im Austausch für eine kürzere Strafe zugeben. Erst 2008 wurde der Verdächtigen-Status wieder aufgehoben.

Maddie wäre heute 20 Jahre alt

Goncalo Amaral (64), damals leitender Ermittler, wurde später von den Untersuchungen entbunden und schrieb später ein Buch, in dem er den McCanns vorwarf, am Verschwinden ihrer Tochter beteiligt gewesen zu sein. Eine Klage der McCanns wegen Verleumdung hatte weder in Portugal noch vor dem Europäischen Gerichtshof Erfolg.

Heute glauben die Ermittler, dass der Deutsche Christian B.* (46) hinter dem Verschwinden des Kindes steckt. Er sitzt derzeit in Deutschland wegen Vergewaltigung einer Frau (72) an der Algarve in Haft und bestreitet, etwas mit Maddies Verschwinden zu tun zu haben. 

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Hans Christian Wolters, einer der mit den Ermittlungen gegen B. betrauten deutschen Staatsanwälte, hofft, diese im kommenden Jahr einstellen zu können. «Wir glauben, dass er in das Verschwinden von Madeleine McCann verwickelt war, und wir glauben, dass er Madeleine McCann ermordet hat», zitiert ihn die BBC.

Maddies Eltern haben sich bislang nicht zu der Entschuldigung der portugiesischen Ermittler geäussert. Die Verschwundene wäre, sofern sie noch am Leben ist, mittlerweile 20 Jahre alt. Ihre Eltern versprachen in diesem Jahr anlässlich ihres Geburtstags, die Suche «niemals aufzugeben». 

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