«Wir glauben, Arian will ein Abenteuer erleben»
Eltern von Arian (6) wenden sich emotional an Bevölkerung

Auch in der Nacht auf den Sonntag ist in Niedersachsen die Suche nach dem sechsjährigen Arian erfolglos geblieben. Die Eltern geben die Hoffnung nicht auf.
Publiziert: 28.04.2024 um 09:36 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2024 um 21:55 Uhr

«Es gibt keine neuen Erkenntnisse aus der Nacht», sagte eine Polizeisprecherin am frühen Morgen. Am Sonntag ist eine Erkundung des Gebiets mit einer grossen koordinierten Menschenkette geplant. Zuvor wurde unter anderem in kleineren Gruppen nach Arian (6) gesucht. Die Aktion habe um 9 Uhr in Kranenburg, einige Kilometer nördlich von Elm, begonnen. 800 Einsatzkräfte bildeten eine 1,5 Kilometer breite Menschenkette und durchstreiften das Gebiet nun vom Norden her in Richtung Elm.

Zusätzlich seien weiter Boote und Drohen im Einsatz, so eine Polizeisprecherin. Am Samstag waren zudem die Landwirte in der Gegend gebeten worden, vorerst auf Mäharbeiten zu verzichten. Es sei nicht auszuschliessen, dass der Sechsjährige auf einem der Felder rund um den Ortsteil Elm Zuflucht gefunden habe, teilten die Behörden mit. 

Grösste Aktion seit Beginn der Suche

Von Mäharbeiten in einem Radius von 15 Kilometern rund um die Ortschaft solle daher abgesehen werden. Zur Suchaktion komme am Sonntag auch eine Reiterstaffel hinzu. Insgesamt seien rund 1200 Kräfte im Einsatz. Das sei die bisher grösste Aktion seit Beginn der Suche vor knapp einer Woche.

Die Suche nach Arian geht weiter.
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Seit Montagabend wird Arian, der nach Angaben der Polizei Autist ist, vermisst. Er hatte sein Elternhaus unbemerkt verlassen. Seitdem durchsuchen Hunderte Einsatzkräfte den Heimatort des Sechsjährigen und die nähere Umgebung. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Junge nach seinem Verschwinden in einen benachbarten Wald lief.

«Wir danken euch»

In der Nacht auf Sonntag hatten die Einsatzkräfte wieder mit der sogenannten leisen Strategie nach Arian gesucht. Diese sei nach Polizeiangaben mit einer Expertin für Autismus abgesprochen worden. Vorher wurde unter anderem laute Musik abgespielt oder Feuerwerk abgebrannt, weil der Junge dies möge.

Derweil wenden sich die Eltern des Sechsjährigen mit einem emotionalen Statement an Helfer und Bevölkerung, das von der Polizei veröffentlicht wurde: «Wir möchten euch nochmals für all eure Hilfe bei der Suche nach unserem kleinen Arian danken», heisst es in dem Post. Und weiter: «Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein grosses Abenteuer zu erleben.» 

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Deshalb bittet man auch Anwohner von anderen Gemeinden, auf ihren Grundstücken, in den Gärten und Schuppen, Ausschau nach Arian zu halten. Weiter beschreiben die Eltern ihren Bub als einen Jungen mit sehr guten Instinkten. «Er kann sehr gut klettern und hat viel Energie, weshalb er auch weitere Strecken zurücklegen oder einen Hochsitz erklimmen könnte.»

Suche geht am Montag weiter

Auch am Sonntagabend fehlt von dem Jungen jede Spur. Der am Sonntagmorgen begonnene Grosseinsatz wurde am Abend mit Einbruch der Dunkelheit beendet, wie die Polizei mitteilte.

In der Nacht wolle man nun die Ergebnisse des Grosseinsatzes auswerten, um am Montagmorgen gezielt weiteren möglichen Ermittlungsansätzen nachgehen zu können, so die Polizei. «Aufgrund der beschwerlichen Absuche des unwegsamen Geländes wird ein Grossteil der Kräfte nun in Ruhe gehen», erklärte eine Sprecherin. Ein Teil der Kräfte werde aber weiter im Dienst bleiben. (SDA/dmo/chs)

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