Zurück an die Terror-Front
13 gefährliche IS-Bräute ausgebrochen

Frankreich ist in Alarmbereitschaft. 13 französische Dschihadistinnen sind aus kurdischen Gefängnissen entkommen, darunter die Geliebte eines Paris-Attentäters von 2015.
Publiziert: 21.05.2020 um 17:00 Uhr
Fahndungsbild der französischen Polizei von 2015: Hayat Boumedienne und Amedy Coulibaly.
Foto: AFP
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13 der schwersten Verbrecherinnen der Welt ist die Flucht aus Gefängnissen in Syrien gelungen. Es handelt sich um französische IS-Bräute, die von Kurden bewacht worden waren. Für die Pariser Denkfabrik Centre d’Analyse du Terrorisme (CAT) steht fest: Die Verbrecherinnen werden zu den Islamisten in Syrien oder Irak zurückkehren und neue Attentate planen.

Zu den Ausbrecherinnen gehört Terror-Witwe Hayat Boumedienne (31), die «meistgesuchte Frau Frankreichs» und von der Polizei als «bewaffnet und äusserst gefährlich» bezeichnet.

Geliebte des Supermarkt-Killers

Sie trat 2015 nach dem Attentat auf die Satirezeitung Charlie Hebdo in Erscheinung. Sie unterstützte ihren Geliebten Amedy Coulibaly (†32), der einen Tag nach Charlie Hebdo in Montrouge eine Polizistin erschoss und einen Tag später in einem Supermarkt in Paris vier Juden tötete. Der Täter kam im Feuergefecht mit der Polizei selber ums Leben.

Boumedienne steht schon lange auf der französischen Terrorliste. 2010 fand die Polizei bei ihr zu Hause eine grosse Menge an Munition. Mit Betrügereien beim Autohandel finanzierte sie das blutige Terrorhandwerk ihres Mannes.

Lage immer gefährlicher

Die letzten Spuren vor ihrem Ausbruch stammen vom 10. Januar 2015, als sie von der Türkei nach Syrien einreiste. Zuerst glaubte man irrtümlich, sie sei 2019 bei einem Luftangriff im Irak ums Leben gekommen. Erst Ende April haben die französischen Behörden wegen Verdachts auf Unterstützung von Terroristen neue Ermittlungen gegen sie aufgenommen.

CAT-Mitbegründer Jean-Charles Brisard (52) sagt zum Ausbruch: «Der Vorfall verdeutlicht die Unfähigkeit der örtlichen Behörden, die Haft ausländischer Dschihadisten zu garantierten.» Seit dem Abzug der US-Armee aus Syrien hat sich die unsichere Situation in den Kurdengebieten verschärft. (gf)

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