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Die Koenigsegg-Geschichte
Königliche Jagd nach Rekorden

Exklusiver, schneller und extremer als ein Koenigsegg? Geht fast nicht! Nachdem die schwedische Hypersportwagen-Schmiede um Gründer Christian von Koenigsegg schon Bugatti alt aussehen liess, soll nun die 500-km/h-Marke fallen.
Publiziert: 29.10.2020 um 04:02 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2021 um 10:55 Uhr
Andreas Engel

Als 22-Jähriger fasst Christian von Königsegg (48) einen fast grössenwahnsinnigen Beschluss: Er will den ultimativen Supersportwagen bauen. Nicht nur schnell und agil soll er sein, nein, es soll der schnellste und grossartigste Sportwagen werden, den die Welt je gesehen hat. Bescheidenheit passt nicht zum gelernten Autodesigner, der mit vollem Namen Christian Erland Harald heisst und dem alten schwäbischen Adelsgeschlecht Königsegg entstammt.

1994 fängt er an, seinen Traum zu verwirklichen. Er gründet im Örtchen Olofstrom an der südöstlichen Küste Schwedens die Koenigsegg Automotive AB. Bereits 1996 steht mit dem Koenigsegg CC der erste Prototyp bereit. Doch es dauert nochmals zwei Jahre, bis Koenigsegg die Welt-Autobühne entert: Am Pariser Autosalon 2000 feiert mit dem CC8S das erste in Kleinserie produzierte Modell seine Weltpremiere.

Schon 2002 im Guinessbuch

Mit dem CC8S (für Competition Coupe V8 Supercharged) folgt der erste Rekord: Das von Ford stammende, aber von den schwedischen Ingenieuren stark modifizierte 4,8-Liter-V8-Aggregat wird mit einer Spitzenleistung von 655 PS im Jahre 2002 offiziell im Guinessbuch der Rekorde als stärkster je eingesetzter Serienmotor aufgeführt. In den Jahren 2004 und 2005 knackt Koenigsegg zwei weitere Bestmarken: Der neue CCR geht mit 806 PS als stärkstes und mit einem Topspeed von 388 km/h auch als schnellstes Auto in die Geschichtsbücher ein.

Als 22-Jähriger fasst Christian von Königsegg (48) einen fast grössenwahnsinnigen Beschluss: Er will den ultimativen Supersportwagen bauen.
Foto: anders sallstrom
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Seither purzeln die Rekorde fast im Jahrestakt: Immer stärker (CCXR von 2007: 1018 PS), immer schneller (Agera R von 2011: 0-300-0 km/h in 21,19 s), immer extremer (One:1 von 2014: 1360 kg bei 1360 PS) – Koenigsegg hat sich endgültig zur globalen Hypercar-Traumschmiede empor geschossen. Die vorläufige Krönung folgt 2017: In der Wüste von Nevada (USA) erreicht Werksfahrer Niklas Lilja im Agera RS eine Spitze von unfassbaren 447,19 km/h – nochmals deutlich schneller als der 2010 aufgestellte Rekord eines Bugatti Veyron Super Sports, der es auf 431 km/h brachte und lange als schnellstes Serienauto auf dem Planeten gilt.

Die 500 km/h sind geknackt

Bis jetzt hatte der Koenigsegg-Rekord Bestand: Zwar griff Bugatti schon mit dem neuen Hypercar Chiron ins wortwörtliche Rennen um den globalen Topspeed ein und setzte am 2. August 2019 auf einer VW-Teststrecke in Niedersachsen (D) die Wahnsinnsmarke von 490 km/h – was allerdings nicht als offizieller Rekord galt. Doch jetzt knackte der US-Kleinserienhersteller SSC mit seinem Supersportwagen Tuatara als erster Hersteller mit einem Serienfahrzeug die magische 500-km/h-Grenze. Irrwitzige 508,73 km/h, um genau zu sein, erreichte Rekord Pilot Oliver Webb (29) – wiederum in der Wüste Nevadas.

Doch Christian von Koenigsegg ist längst gerüstet: Er präsentiert im März dieses Jahres den 2019 in Genf vorgestellten Jesko – benannt nach seinem Vater – als weiterentwickelten Jesko Absolut. Koenigsegg sagt ganz unbescheiden: «Wir werden niemals mehr ein schnelleres Serien-Auto herstellen – niemals!» Die Leistung des mit Bioethanol betriebenen Fünfliter-V8-Twinturbos steigt zwar nur marginal auf 1622 PS. Doch der Clou ist die perfekte Stromlinienform des Absolut: Damit soll er laut Computersimulationen die Grenze von 500 km/h locker knacken und den SSC mit einem Topspeed von 531 km/h bodigen. «Nächstes Jahr greifen wir an!», sagt Christian von Koenigsegg entschlossen. Das verrückte Rennen um die Krone der Sportwagen steuert auf einen neuen Höhepunkt zu.

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