Weltpremiere neue Mercedes E-Klasse
Mercedes macht sich breit

Dem SUV-Boom zum Trotz bleibt die E-Klasse das Herzstück von Mercedes. Bei der virtuellen Enthüllung anstelle des Autosalons zeigt sich die Business-Limo breiter als je zuvor – beim Heckdesign, mit mehr Assistenz und mit fast durchgehender Elektrifizierung.
Publiziert: 03.03.2020 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2020 um 17:31 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Da gehen sie hin, die senkrechten Rücklichter: Bislang erkannte man die Limousinen der C-, E- und S-Klasse von hinten an «stehenden» Leuchten, während alle Markenbrüder (darunter auch E-Kombi und -coupé) auf «liegende» setzten. Noch vor der neuen S-Klasse kommt zum Sommer jetzt die Businesslimousine E mit breiterem, coolerem Heck:

Hochkant-Lichter sind passé, jetzt sind sie energisch und zweiteilig und liegen quer.

«Eine gute Entscheidung»

«Wir dachten, wir würden das hier live machen. Aber die Behörden haben eine gute Entscheidung zugunsten der Gesundheit der Menschen gefällt», sagt Daimler-CEO Ola Källenius (50) zur virtuellen Livestream-Premiere als Ersatz für die Genfer-Salon-Pressekonferenz. «Und es ist cool, das mal digital zu machen.» Källenius betont dann, dass die Anzahl Mildhybride 2020 verdoppelt, jene der Plug-in-Hybride gar verdreifacht werde.

Daimler-CEO Ola Källenius (50) bei der virtuellen Pressekonferenz aus Stuttgart (D) zur neuen E-Klasse neben einem AMG E 53 4Matic.
Foto: Screenshot
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Bildet selbst Rettungsgassen

Daran hat auch die erneuerte E-Klasse ihren Anteil. Aussen erkennt man die seit 2016 gebaute, zehnte Generation ab Sommer ausser von hinten am moderneren Front-Look: neuer Grill (bei AMG 53 und 63 im neuen AMG-Look) und LED-Scheinwerfer mit neuer Lichtgrafik. Innen gibts die aktuellste Fassung des MBUX genannten Digital-Cockpits mitsamt Navi. Serienmässig zwei Bildschirme à 10,25 Zoll, optional 12,3 Zoll. Mit «intelligentem» Sprachassistent natürlich und sogar Augmented Reality im Navi.

Noch breiter ist auch das Angebot an Assistenz: Übersieht man beim Linksabbiegen Gegenverkehr, tritt der E in die Bremse. Kommt beim Aussteigen von hinten ein Velo, wird gewarnt. Da geht schon fast unter, dass auch das Lenkrad mit seinen Touch-Tasten ganz neu ist. Oder, dass der neue E (intern W 213) jetzt bei Bedarf alleine die Rettungsgasse bildet!

Durchgehend elektrifiziert

Künftig ist Elektro-Hilfe oder Laden per Stecker nichts Ungewöhnliches mehr. Gleich sieben Plug-in-Hybride kommen, darunter Allradler und der Kombi (T-Modell). Kernantrieb ist der neue Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner mit Starter-Generator und 48-Volt-Netz als Mildhybrid. Seine Power: 272 PS (200 kW) plus 20 Elektro-PS (15 kW). Die Bandbreite der Benziner: 156 PS (115 kW) bis 367 PS (270 kW). Diesel: 160 PS (118 kW) bis 330 PS (243 kW). Auch der ungewöhnliche Plug-in-Hybrid-Diesel bleibt als Sparmeister im Programm.

Start ist im Sommer

Nachdem Limousine und T-Modell (Kombi) geliftet sind, werden im April auch Coupé und Cabrio der E-Klasse enthüllt. Noch offen sind die Details des neuen E-Klasse-Programms und die Preise (bisher ab 57'500 Fr.).

Zum Abschluss verweist Källenius auf die neuen Plug-in-Hybride von CLA, CLA Shooting Brake und dem neuen GLA mit 218 PS (160 kW) und 71 bis 79 Kilometer elektrischer Reichweite (analog zum A-Klasse Plug-in-Hybrid) – und sagt: «Wir freuen uns darauf, Sie nächstes Mal wieder persönlich zu treffen!» Und als Gag spielen die Mercedes-Techniker dann ein, was ohne Live-Publikum eben fehlt: Applaus.

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