Neuer Mercedes GLA enthüllt
Den City-SUV grossgeschrumpft

Ab dem Frühjahr fährt der komplett neue Mercedes GLA in die Pneuspuren seines enorm erfolgreichen Vorgängers. Der City-SUV bleibt sich treu und wächst nicht, sondern schrumpft sogar. Trotzdem gibts mehr Platz – und den «Waschstrassen-Modus».
Publiziert: 12.12.2019 um 00:59 Uhr
Stefan Grundhoff

Wie warme Weggli ging er weg: Mit dem ersten GLA von 2013 hatte Mercedes einen enormen Hit gelandet. Auch, weil er quasi die familiärere A-Klasse war – ebenso handlich in der Agglo, aber mit dem wichtigen kleinen Hauch mehr an Platz und dank mehr Höhe mit besserer Übersicht. Ein typischer City-SUV halt.

Die neue A-Klasse freilich bietet selbst etwas mehr Platz. Neben dem GLA gibts neu den geräumigen, bis zu siebensitzigen GLB – also wird der GLA entgegen dem Trend nicht länger, sondern mit 4,41 Meter eineinhalb Zentimeter kürzer. Dank mehr Radstand und zehn Zentimeter mehr Höhe dabei aber geräumiger.

Vorne sitzt man 14 Zentimeter höher als in der A-Klasse. Hinten bohren wir die Knie auf den verschiebbaren Sitzen nicht mehr in die Vordersitz-Lehnen, mehr Luft am Kopf und mehr Glas vermeiden das bisherige Gefühl der Enge. Optisch bleibt sich der kleinste G aber an sich treu und ist quasi ein GLB-Coupé: Nur das Heck steht für mehr Laderaum (neu 435 statt 421 Liter) künftig steiler.

Der neue Mercedes GLA behält die Designidee des Vorgängers bei, sieht aber mehr nach SUV aus.
Foto: zvg
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Jetzt ein echter SUV

Zudem wird der GLA «geländiger». Er hat neun Zentimeter mehr Bodenfreiheit und einen neuen Allradantrieb (für Techniker: jetzt elektromechanische statt hydraulische Lamellenkupplung, integriertes Hinterachs-Diff). Das funktionierte schon auf der BLICK-Gelände-Mitfahrt im getarnten GLA-Prototyp alles prima.

Aber warum eigentlich – nur, um Trottoirs zu erklimmen? «Wo G drauf steht, muss auch G drin sein», erläutert Gesamtfahrzeug-Leiter Volker Seitz (55).

Los gehts im Frühjahr

Noch laufen die letzten Tests mit den im Werk Rastatt (D) gebauten Vorserien-Autos. Wenn der GLA im Frühjahr startet, sollen ihn Radstand, breitere Spur und 17- bis 20-Zoll-Rädern noch geschmeidiger und obendrein sportlicher machen.

Das coole neue «MBUX»-Bediensystem, das wir bereits aus unserem Dauertest mit der A-Klasse oder von GLB-Probefahrten kennen, ist samt Vollvernetzung und Sprachassistenz an Bord. Das lockt junge Kunden – im Wettbewerb gegen Audi Q3 (jüngst auch Q3 Sportback), BMW X2, VW T-Roc und Co. ein Vorteil.

Zu viel Assistenz (z.B. Velo-Türöffnungs-Warner) kommt auch ein «Waschstrassen-Modus», der Spiegel anklappt, Fenster schliesst, den Regensensor deaktiviert, die Frontkamera einschaltet und beim Weiterfahren alles wieder zurückstellt.

Zwei AMG-Versionen

Motorseitig bedient sich der GLA bei der A-Klasse und kommt mit Frontantrieb oder Allrad (4Matic, stets mit Offroad-Paket mit diversen Modi). Zum Start im Frühjahr gehts mit dem GLA 200 (163 PS, 5,6 l/100 km) und dem GLA 35 AMG 4Matic (306 PS, 7,4 l/100 km) los, direkt danach folgen weitere wie der A 250 4Matic (224 PS) und natürlich der Diesel (wohl vom GLA 180 d mit von 116 PS an aufwärts).

Ein Plug-in-Hybridantrieb soll später ebenso folgen, wie auch ein GLA 45 AMG 4Matic (421 PS). Nur die Preise sind noch offen (derzeit kostet der GLA ab 36'200 Fr.).

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