5 Tipps für die neue Motorradsaison
So fährst du sicher Töff

Auf dem Töff lebt es sich gefährlich. Damit der Motorrad-Wochenendausflug wieder sicher in der heimischen Stube endet, hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU fünf Tipps für Bikerinnen und Biker.
Publiziert: 07.05.2022 um 05:46 Uhr
Martin A. Bartholdi

Auf dem Töff fährt nicht nur der Spass mit. Leider nimmt auch die Gefahr auf dem Sozius Platz. Jährlich sterben in der Schweiz rund 40 Motorradfahrerinnen und -Fahrer bei Unfällen, über Tausend verletzten sich schwer. Damit war letztes Jahr etwa jeder fünfte Tote und jeder vierte Verletzte im Strassenverkehr auf dem Töff unterwegs. Das macht Bikerinnen und Biker gemessen an den Töff-Zulassungen überdurchschnittlich oft zu Opfer von Unfällen.

Dabei sind die Töfffahrerinnen selten selber Schuld. Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU sind sie nur in knapp einem Drittel der Fälle selber verantwortlich, wenn es zu einer Kollision mit einem Auto oder Lastwagen kommt. Das Problem: Töffs werden von anderen Verkehrsteilnehmern wegen ihrer schmalen Silhouette gerne übersehen. Und wegen der fehlenden Knautschzone sind Bikerinnen und Biker deutlich verwundbarer.

Doch Töfffahrerinnen und -Fahrer haben ihre Sicherheit auch selber in der Hand. Mit diesen Vorsichtsmassnahmen kommst du auf dem Motorrad sicher durch die Töffsaison:

Töfffahrerinnen und Töfffahrer leben besonders gefährlich.
Foto: Fran Kuhn Productions
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1. Richtig über Kreuzungen

Besonders gefährlich für Motorräder sind Kreuzungen, denn hier werden sie oft übersehen. Sei deshalb immer bereit, jederzeit zu bremsen, wenn du auf eine Kreuzung zufährst. Suche den Blickkontakt mit Autofahrerinnen oder -Fahrern, um sicherzugehen, dass sie dich gesehen haben.

Falls du dir unsicher bist, ob dich die Person im Auto gesehen hat, verzichte im Zweifelsfall lieber auf deinen Vortritt. Das gilt besonders, wenn du die Sonne im Rücken hast. Denn in diesem Fall scheint sie den Lenkenden entgegenkommender Fahrzeuge ins Gesicht und kann diese blenden.

2. Richtig Abstand halten

Die Zwei-Sekunden-Regel ist auch auf dem Töff der Richtwert für genügend Abstand. Der Vorteil: Du siehst besser am Fahrzeug vor dir vorbei, was dir auch hilft, vorausschauend zu fahren. Du siehst mehr vom Verkehrsgeschehen und kannst frühzeitig reagieren.

Das hilft auch beim Überholen. Sei dabei mindestens 20 km/h schneller. Damit ist das Überholmanöver schneller beendet, was für dich und die anderen sicherer ist.

3. Richtig bremsen

Wer Gas geben will, muss auch bremsen können. Schon ein Auto mit vier Rädern wird bei einer Vollbremsung unruhig, der Töff wird noch unruhiger und es gilt, die Balance zu halten. Deshalb solltest du das nur bei aufrechtem Motorrad machen. Der Ablauf selber ist simpel: Gas zu, auskuppeln und beide Bremsen voll durchziehen!

Am besten übst du das jede Saison vor der ersten Ausfahrt ein paar Mal, um die Automatismen zu verinnerlichen. Je sauberer du es übst, desto besser reagieren deine Reflexe in einer Gefahrensituation. Übrigens auch Töffs haben heute ein Anti-Blockier-System ABS, achte bei älteren Occasionen darauf (hier mehr zu sicheren Töffs). Denn damit kannst du den Bremsweg deutlich verkürzen und minimierst die Sturzgefahr.

4. Richtig Kurven fahren

In Schräglage gehen Kurven schneller und machen mehr Spass. Aber es ist auch gefährlicher – vor allem mit der falschen Linie. Halte dich eher am rechten Strassenrand, wenn du dich in die Kurve legen willst und schneide diese nicht. Denn in Schräglage bist du fast so breit wie ein Auto. Wenn du also in der Mitte der Spur fährst, könnte dein Kopf und Oberkörper auf die Gegenfahrbahn ragen.

Nach der Winterpause solltest du es langsam angehen lassen und wie beim Bremsen wieder ein Gefühl fürs Kurvenfahren bekommen. Starte mit kurzen Ausfahrten, um deinen Töff wieder kennenzulernen und dich langsam an dein Kurventempo heranzutasten.

5. Richtige Ausrüstung

Dein Schutzkokon auf dem Töff ist deine Kleidung. Dazu gehört nicht nur der Helm, sondern auch Jacke und Hose mit Protektoren, Stiefel sowie Handschuhe. Ziehe alles für jede noch so kurze Fahrt an. Wenn dir die Strecke für den Aufwand zu kurz vorkommt, lass den Töff besser gleich stehen und geh mit dem Velo oder zu Fuss.

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