Auto-Absatz fast 25 Prozent im Minus
Auto-Krise in Europa

Die Auto-Neuzulassungen im EU-Raum sind in den Sommermonaten Juli und August deutlich zurückgegangen. Der Grund dürfte aber nicht bei mangelnder Kauflust der Kundinnen und Kunden liegen.
Publiziert: 16.09.2021 um 13:33 Uhr

Der Neuwagenmarkt in Europa bleibt auf Talfahrt. Im Juli 2021 stand gegenüber dem Vorjahresmonat ein Minus von 23,2 Prozent auf 823'949 Personenwagen zu Buche. Im August waren es mit 622'993 Neuwagen 19,1 Prozent weniger Fahrzeuge als ein Jahr zuvor.

Das teilte der europäische Herstellerverband Acea in Brüssel mit. Über die ersten acht Monate liegt der EU-Automarkt wegen des coronabedingten Einbruchs im Frühjahr 2020 aber noch über dem Vorjahreszeitraum: 6,81 Millionen neu zugelassene Autos in diesem Zeitraum bedeuten ein Plus von 11,2 Prozent. Doch die grössten Automärkte in der EU (Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien) verzeichneten allesamt sowohl im Juli als auch im August prozentual zweistellige Rückgänge.

Nach Corona nun die Halbleiter

Zum einen hatte sich im vergangenen Jahr nach dem harten Lockdown im Frühling in vielen Ländern die Nachfrage aufgestaut, zum anderen stützten viele Staaten die PW-Nachfrage durch Förderprogramme. In Deutschland war im Juli 2020 die zwischenzeitliche Mehrwertsteuersenkung in Kraft getreten, die insbesondere beim Kauf teurer Güter wie Autos Einsparungen möglich machte.

Europas Neuwagenmarkt auf Talfahrt: Im August 2021 wurden mit 622'993 Autos 19,1 Prozent weniger Fahrzeuge als ein Jahr zuvor abgesetzt.
Foto: ZVG.
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Hauptgrund für die massive Abwärtsbewegung ist in diesem Jahr aber die Knappheit von Halbleiter-Bauteilen, wie sie für die bis zu 100 Steuergeräten in einem Neuwagen benötigt werden. Nahezu alle Autohersteller haben daher in diesem Jahr bereits wochenweise ihre Produktion einstellen müssen, da die Fahrzeuge ohne die Chips nicht fertiggestellt werden können. Die VW-Konzerntochter Skoda rechnet beispielsweise mit rund 100'000 weniger produzierten Autos gegenüber der möglichen Produktionskapazität. Branchenexperten erwarten, dass sich die Situation nicht vor Jahresende spürbar entspannen wird und möglicherweise auch noch 2022 anhält. (SDA/AF)

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