Bald in Serie: A110 E-Ternité
Jetzt wird auch Alpine elektrisch

Am vergangenen Wochenende am Formel-1-GP in Le Castellet (F) unterstrich Renaults Sporttochter Alpine mit der Studie A110 E-Ternité, dass man aufs Stromzeitalter vorbereitet ist. Der leichte Elektro-Sportler macht Lust auf mehr!
Publiziert: 25.07.2022 um 05:37 Uhr
Patrick Solberg

Auch die Sportwagenwelt wird allmählich elektrisch. Nach Porsche, wo die nächste Boxster- und Cayman-Modellgeneration rein strombetrieben sein wird, präsentierte am Wochenende im Rahmen des französischen Formel-1-Rennens in Le Castellet auch Renault-Tochter Alpine einen Elektro-Sportwagen. Zum 60. Geburtstag der Alpine A110 zeigten die Franzosen die rein elektrische Alpine A110 E-Ternité – allerdings noch als Konzept. Doch Renault-CEO Luca de Meo lässt keine Zweifel offen, dass diese seriennahe Studie schnell in die Realität umgesetzt wird. «Ich möchte Alpine elektrifizieren, um diesen Namen für alle Ewigkeit zu erhalten», bestätigt De Meo.

Die A110 E-Ternité ist ein vollelektrischer Sportwagen mit herausnehmbaren Dachhälften auf Basis der bekannten A110, die voll auf Leichtbau setzt. Die Batteriemodule sind identisch mit jenen des neuen Renault Megane E-Tech Eléctric. Für eine optimale Gewichtsverteilung und um die zwölf Batteriemodule im engen Sportwagen überhaupt unterbringen zu können, musste ein spezielles, zur Fahrzeugarchitektur passendes Batteriegehäuse entwickelt werden.

258 Kilogramm Zusatzgewicht

So wurden jeweils vier Module in der Front und acht im Heck untergebracht. Trotz dieser Akku-Module wiegt die Studie der elektrischen Alpine A110 lediglich 1378 Kilogramm, was einer Zunahme von 258 Kilo gegenüber der Benzinvariante entspricht. Die Entwickler versprechen zudem, dass das Gewicht beim späteren Serienfahrzeug mit 1320 Kilo noch etwas geringer sein wird. Kaum verändert hat sich die Gewichtsverteilung, die mit 42:58 zugunsten der Hinterachse praktisch identisch mit jener des Verbrenners ist.

Mit der im Rahmen des Formel-1-GP im französischen Le Castellet präsentierten Studie A110 E-Ternité ...
Foto: zvg.
1/16

In 4,5 Sekunden auf Tempo 100

Angetrieben wird das Einzelstück von einem 241 PS (178 kW) starken Elektromotor an der Hinterachse, der zudem um ein zweistufiges, äusserst kompaktes und leichtes Doppelkupplungsgetriebe von ZF ergänzt wurde. Dank 300 Nm maximalem Drehmoment beschleunigt die Alpine A110 E-Ternité in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 (Benziner mit 292 PS in 4,4 s) und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Bei der Reichweite gilt es dagegen grössere Abstriche zu machen. Denn mit 420 Kilometern muss die A110 E-Ternité deutlich früher wieder zum Nachladen als der vergleichbare Benziner zum Nachtanken an die Zapfsäule. Laden kann man das 60-kWh-Akkupaket der Studie mit bis zu 200 Kilowatt.

Elektrisch und offen

Im Unterschied zur bekannten Alpine A110 ist die Elektrostudie E-Ternité ein Targa mit offenem Dach. Die beiden, allerdings nicht allzu grossen Dachschalen aus recyceltem Kohlenfaserstoff lassen sich entfernen, um Sonne und frische Luft ins Auto zu bringen. Neu sind ebenfalls das Multimediasystem mit acht Lautsprechern sowie die Verwendung von Komponenten aus ökologischerem Flachs (ähnliche Eigenschaften wie Kohlefaser) für den Innenraum.

Mit der rein elektrischen Studie A110 E-Ternité beweist Renaults-Sporttochter Alpine Fortschrittsgeist – und erbringt zudem den Beweis, dass man selbst auf Leichtbau basierende Sportkonzepte vernünftig elektrifizieren kann.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?