Flaggschiff CX-60 kommt mit neuem Sechszylinder-DIesel
Mazda dieselt elektrisch weiter

Nach einem Benziner mit Plug-in-Hybrid bringt Mazda sein Flaggschiff CX-60 nun auch mit Dieselmotor auf den europäischen Markt. Zur Verbrauchssenkung haben sich die Japaner einiges einfallen lassen.
Publiziert: 24.04.2023 um 14:08 Uhr
Jürgen Wolff

Der Diesel ist tot. So tönt es aus nahezu allen Vorstandsetagen der Autoindustrie. Die Zukunft gehört den Elektrofahrzeugen, eventuell kann man noch über Wasserstoffantriebe reden. Mazda interessiert das ziemlich wenig. Der Hersteller aus dem japanischen Hiroshima bringt sein Spitzenmodell CX-60 zusätzlich zum Plug-in-Hybrid jetzt auch mit einem neuen Turbodiesel.

Basis für den Reihensechszylinder ist der bisherige Vierzylinder-Diesel mit 2,2 Litern Hubraum. Der neue kommt nun auf 3,3 Liter und wird in zwei Leistungsvarianten ausgeliefert. Neben mehr PS dank mehr Hubraum gibts auch eine neue Technologie für effizientere Verbrennung und weniger Geräusch. Bei über 40 Prozent soll der Wirkungsgrad des Motors so liegen. Zum Vergleich: Bisherige Diesel liegen zwischen 35 und 40 Prozent. Nach den ersten gefahrenen Metern ist klar: Nach Diesel klingt dieser Mazda nicht. Nichts vibriert, nichts nagelt, selbst wenn der Motor noch kalt ist.

Zwei Leistungsstufen

Als e-Skyactiv D 200 leistet der CX-60 200 PS (147 kW) und liefert ein maximales Drehmoment von 450 Nm. Genug, um ihn binnen 8,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 zu beschleunigen. Laut WLTP-Normzyklus soll er dabei mit 5,0 l/100 km auskommen – macht einen CO₂-Ausstoss von 128 bis 130 g je Kilometer. Der von uns gefahrene stärkere D 254 kommt auf 254 PS (187 kW) und 550 Nm und sprintet innert 7,4 Sekunden auf 100 km/h. Der Verbrauch: 5,2 l/100 km; sein CO₂-Ausstoss liegt zwischen 137 und 139 g/km.

Neuer Diesel fürs Flaggschiff: Mazda lanciert den SUV CX-60 jetzt auch als e-Skyactiv D 200 und 254 mit einem Reihensechszylinder-Diesel-Motor.
Foto: Zvg
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Mazda CX-60 e-Skyactiv D 254

Antrieb 3,3-l-R6-Turbodiesel, 254 PS (187 kW), Mildhybrid, 550 Nm@1500–2400/min, 8-Gang-Automatik, permanenter Allradantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h 7,4 s, Spitze 219 km/h
Masse L/B/H 4,75/1,89/1,69 m, Leergewicht 1949 kg, Laderaum 570–1726 l
Umwelt WLTP 5,2 l/100 km = 137 g/km CO2, Energie C
Preise ab 60'300 Franken, Basis-Turbodiesel 200 PS (147 kW) ab 54'900 Franken

Antrieb 3,3-l-R6-Turbodiesel, 254 PS (187 kW), Mildhybrid, 550 Nm@1500–2400/min, 8-Gang-Automatik, permanenter Allradantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h 7,4 s, Spitze 219 km/h
Masse L/B/H 4,75/1,89/1,69 m, Leergewicht 1949 kg, Laderaum 570–1726 l
Umwelt WLTP 5,2 l/100 km = 137 g/km CO2, Energie C
Preise ab 60'300 Franken, Basis-Turbodiesel 200 PS (147 kW) ab 54'900 Franken

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Beim Fahren spürt man im Zweitönner die 254 PS weniger als erwartet. Sicher: Der Mazda kommt flott voran, aber er ist eher ein Reisewagen für die Langstrecke als ein Spurttalent. Der Dieselmotor spricht prompt an, weil im Getriebe eingebaut ein zusätzlicher Elektro-Booster 153 Nm Drehmoment beisteuert und so das Diesel-typische Anfahrloch stopft. Ausserdem hilft dieses 48-Volt-System dank Rekuperation beim Bremsen auch beim Spritsparen.

Ebenfalls überzeugend: die präzise Lenkung und die kaum merkbar schaltende neue 8-Stufen-Automatik ohne Drehmomentwandler. Nur eines stört das runde Bild: die eher harte Federung. Auf schlechten Strassen poltert der Mazda recht heftig und schlägt mitunter bis ins Kreuz durch. Den Mazda CX-60 gibts mit dem neuen Turbodiesel und 200 PS ab 54'900 Franken, für die 254 PS starke Variante werden mindestens 60'350 Franken fällig.

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