Manager-Gehälter im Überblick
Welcher Autoboss verdient am besten?

Nach zähen Pandemie-Jahren gehen die weltweiten Autoverkäufe wieder aufwärts. Das wirkt sich auch auf die Gehälter der deutschen Auto-Bosse aus. Die Übersicht zeigt aber: Wer als CEO eines grossen Herstellers richtig Kasse machen will, muss ins Ausland wechseln.
Publiziert: 27.03.2024 um 12:58 Uhr
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Deutschlands grosse Autokonzerne haben die Gehälter ihrer Topmanager fürs Jahr 2023 veröffentlicht. Wie das deutsche Fachblatt Automobilwoche berichtet, hat vor allem Mercedes-CEO Olla Källenius (54) einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Mit 12,7 Millionen Euro verdiente der seit 2019 am Steuer des Stuttgarter Autobauers sitzende Källenius fast doppelt so viel wie noch im Jahr 2022, wo er rund 6,6 Millionen Euro kassierte. Auch im Vergleich zu anderen wichtigen deutschen Autobossen verdiente der schwedisch-deutsche Manager mit Abstand am meisten.

Die exorbitante Gehaltssteigerung sei laut Automobilwoche auf die positive Entwicklung des Aktienkurses zurückzuführen. Ausserdem profitierte Källenius von einer internen Umstellung auf eine jährliche Bonus-Zahlungsweise, wie sie auch bei anderen Dax-Unternehmen üblich ist. Der Mercedes-Chef hatte bereits vor Jahren angekündigt, bei einem Gehalt von über zehn Millionen Euro die Differenz spenden zu wollen. Daran wolle er sich auch halten, bestätigte Mercedes.

VW-Blume knapp unter 10 Millionen

Der Chef des grössten europäischen Autobauers Volkswagen, Oliver Blume (55), folgt hinter Källenius an zweiter Stelle der Topverdiener. Blume, der neben dem VW-Konzern auch Sporttochter Porsche als CEO leitet, verbesserte sein Gesamtgehalt gegenüber dem Vorjahr um fast ein Drittel auf 9,71 Millionen Euro. Blumes Vorgänger Herbert Diess (65) kam in Spitzenzeiten auf ein Jahresgehalt von 12,8 Millionen Euro. Speziell: Weil Blume gleich zwei Dax-Unternehmen leitet, bekommt er jeweils nur die Hälfte des Gehalts ausbezahlt. Deshalb verdient Blumes Stellvertreter bei Porsche, Finanzchef Lutz Meschke, mit vier Millionen rund 800'000 Euro mehr als sein Chef.

Mercedes-CEO Olla Källenius war 2023 der Topverdiener unter den deutschen Autobossen.
Foto: Mercedes-Benz AG
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Aufs Podest der bestverdienenden deutschen Auto-Bosse schafft es ausserdem BMW-CEO Oliver Zipse (60). Mit 8,2 Millionen Euro Jahresgehalt strich Zipse 2023 deutlich weniger als im Vorjahr ein, als er noch auf 10,5 Millionen Euro kam. Grund: 2022 profitierte der Chef des bayrischen Autobauers von der Fälligkeit längerfristiger Prämienzahlungen – ähnlich, wie dies letztes Jahr bei Mercedes-Boss Källenius der Fall war.

Gemessen am Arbeitsaufwand sahnte auch Audi-Chef Gernot Döllner (55) ordentlich ab: Obwohl er erst am 1. September 2023 die neue Stelle antrat, verdiente er rund 1,5 Millionen Euro. Sein entlassener Vorgänger Markus Duesmann (54) soll noch rund 3,8 Millionen Euro bekommen haben. Und Thomas Schäfer (53), Leiter der Kernmarke VW (ohne Audi, Skoda, Seat und Porsche), kam 2023 auf ein Jahresgehalt von 4,3 Millionen Euro.

Das sind die Lohn-Spitzenreiter

International betrachtet sind die Verdienste der deutschen Autobosse aber geradezu bescheiden. Der Portugiese Carlos Tavares (65), der seit 2019 den mächtigen Stellantis-Konzern (u.a. Alfa, Citroën, Fiat, Jeep, Maserati, Peugeot, Opel) leitet, soll 2023 mit allen Zulagen satte 36,5 Millionen Euro verdient haben – 56 Prozent mehr als im Vorjahr! Mary Barra (62), die seit 2014 die Geschicke des US-Branchenriesen General Motors leitet, kam 2022 auf ein Gehalt von fast 30 Millionen Dollar. Ihr Salär für 2023 ist noch nicht bekannt. Bei Ford-Boss Jim Farley (61) lag der Verdienst in den letzten Jahren bei durchschnittlich rund 20 Millionen Dollar.

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