Mercedes-AMG GT 63 S E-Performance
Der schnellste AMG aller Zeiten

Wie schon der Mercedes SL erhält jetzt auch der beim F1-GP in China Weltpremiere feiernde AMG GT 63 S E-Performance den kräftigen Plug-in-Hybridantrieb. Und dieser macht das Coupé so schnell wie noch kein AMG-Modell zuvor.
Publiziert: 26.04.2024 um 10:50 Uhr
Stefan Grundhoff

Der Rahmen passt für die Weltpremiere des neuen AMG-Topmodells: Am Formel-1-GP in Shanghai feiert der Mercedes-AMG GT 63 S E-Performance seinen ersten offiziellen Auftritt. Den Antrieb kennen wir zwar bereits vom offenen Bruder SL, den es inzwischen auch mit diesem besonders leistungsstarken Plug-in-System gibt. Dennoch lassen uns die imposanten Leistungsdaten immer wieder staunen. 

Der doppelt aufgeladene Vierliter-V8-Benziner mit 612 PS (450 kW) wird von einem 204 PS (150 kW) starken E-Motor an der Hinterachse unterstützt. Zusammen leisten die Motoren im Mercedes-AMG GT 63 S E-Performance insgesamt 816 PS (600 kW) und ein gigantisches Drehmoment von bis zu 1420 Nm. So beschleunigt der Zweitürer aus dem Stand in 2,8 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis 320 km/h Spitze. «Von 0 auf 100 km/h in 2,8 Sekunden – so schnell ist noch nie zuvor ein Serien-AMG gesprintet. Unser Vierliter-V8 macht das Fahrzeug im Verbund mit dem Performance-Hybridsystem zum Topmodell der GT-Familie», freut sich AMG-Chef Michael Schiebe in Shanghai.

Power-Boost statt Reichweite

Den Normverbrauch gibt er mit 8,2 Litern Super und 12,6 kWh auf 100 Kilometern an. Das 6,1 kWh kleine Akkupaket des Elektromodus ist dabei unsichtbar oberhalb der Hinterachse verbaut. Nachgeladen wird es an einer Ladestation, Wallbox oder Haushaltssteckdose. Da das Batteriepaket hauptsächlich für Boostfunktionen und Rekuperation vorgesehen ist, liegt die rein elektrische Reichweite des AMG Coupés bei bescheidenen 13 Kilometern.

Am Formel-1-GP in China feiert der Mercedes-AMG GT 63 S E-Performance seinen ersten offiziellen Auftritt.
Foto: Mercedes-Benz AG – Communications & Marketing
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Interessant: Der E-Motor versorgt nicht nur die Hinterachse mit Power zur Beschleunigung. Bei Schlupf an der Hinterachse überträgt sich die Antriebskraft der Synchronmaschine auch je nach Bedarf auf die Vorderräder. Dies wird durch die mechanische Verbindung mittels Kardanwelle an die einzelnen Antriebswellen der Vorderräder ermöglicht. Die Positionierung des gesamten E-Moduls an der Hinterachse verbessert zudem die Gewichtsverteilung, was sich positiv aufs Handling auswirkt. Der hybride GT 63 mit Neungang-Automatik bietet dabei nicht nur eine Wankstabilisierung, sondern auch Hinterachslenkung und ein aktives Hinterachsdifferenzial.

Acht verschiedene Fahrmodi

Im Cockpit stehen nicht weniger als acht verschiedene Fahrmodi zur Wahl, die unter anderem das Ansprechverhalten von Antrieb und Getriebe, Lenkung, Fahrwerk oder Motorklang beeinflussen. Angewählt werden die Modi entweder über eine Taste im Lenkrad oder übers Zentraldisplay. Auch die Stärke der Rekuperation lässt sich über einen Schalter am griffigen Lenkrad justieren. In der höchsten der insgesamt vier Stufen ist sogenanntes «One-Pedal»-Fahren möglich, wobei dann über 100 Kilowatt an Leistung in die Batterie zurückgespeist werden können. Für beste Verzögerungswerte sorgt eine Hochleistungsbremsanlage, die grösser als bei den normalen AMG-Verbrennermodellen dimensioniert ist.

Mit der Weltpremiere dieses Strassen-Supersportlers (bestellbar im dritten Quartal dieses Jahres) am Formel-1-GP in China sorgte Mercedes wenigstens etwas für Spektakel auf der Rennstrecke von Shanghai – was man von den Leistungen der Mercedes-F1-Piloten Lewis Hamilton (39) und George Russell (26) bei ihrem blassen Rennauftritt nicht behaupten kann.

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